Arm und Ärmer Reich reicher
Jeder Siebte gilt in Deutschland als einkommensarm oder ist von Armut bedroht. Mit 15,2 Prozent der Gesamtbevölkerung habe die Armutsquote in Deutschland einen „besorgniserregenden Höchststand“ erreicht, sagte Verbandsgeschäftsführer Ulrich Schneider. „Deutschland war noch nie so gespalten wie heute.“ Auch das Ausmaß der regionalen Zerrissenheit von Bundesland zu Bundesland wie zwischen Land und städtischen Ballungsgebieten habe eine neue Qualität erreicht.
Die Studie zeigt: Es gibt deutliche Einkommensgefälle zwischen den Bundesländern. Während in Ländern wie Baden-Württemberg (11,1 Prozent) und Bayern (11,2 Prozent) die Einwohner deutlich seltener von Armut bedroht sind als im bundesweiten Schnitt, sieht die Lage in anderen Ländern dramatischer aus. Zum Beispiel in Bremen, wo fast jeder Vierte von Armut bedroht ist. Die Quote liegt dort bei 23,1 Prozent. Oder im Osten. In Thüringen nimmt die Armut wieder zu, ebenso wie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Elf Länder, so die Studie, haben schlechtere Werte als im Vorjahr. Das Fazit des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes: „Sämtliche positiven Trends aus den letzten Jahren sind zum Stillstand gekommen oder haben sich sogar gedreht.“
|