Die frühe islamische Expansion
→ Hauptartikel: Islamische Expansion
Die Islamische Expansion unter den Kalifen Umar ibn al-Chattab und Uthman ibn Affan führte dazu, dass die Muslime bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts die Herrschaft über den Irak, Syrien, Palästina, Ägypten und außerdem große Teile Iran erlangten. Die Bewohner dieser Länder traten zum größten Teil nicht direkt zum Islam über, sondern blieben ihren früheren Religionen, dem Christentum, Judentum und Zoroastrismus treu. Dies war deswegen möglich, weil ihnen als Angehörigen einer Buchreligion Schutz ihres Lebens und ihres Eigentums, sowie die Erlaubnis, ihre Religion auszuüben, gewährt wurde. Dieses Schutzverhältnis, verpflichtete sie allerdings umgekehrt zur Zahlung einer besonderen Steuer, der Dschizya.[22] Die Konversion der einheimischen Bevölkerung zum Islam war ein Prozess, der sich über Jahrhunderte hinzog.[23] Das gilt auch für die anderen Gebiete, die bis zum Anfang des 8. Jahrhundert unter islamische Herrschaft kamen, wie Nordafrika, Andalusien und Transoxanien.
Verbreitung des Islams durch den Handel
Nach dem Herrschaftsantritt der Abbasiden um die Mitte des 8. Jahrhunderts geriet die militärische Expansionsbewegung des Islams ins Stocken. Die auf diese Weise erreichten territorialen Zugewinne blieben, verglichen mit der vorangehenden Zeit, eher gering: zwischen 827 und 878 erfolgte die Eroberung Siziliens durch die Aghlabiden, 870 die Einnahme der Kabul-Region auf dem Gebiet des heutigen Afghanistan durch die Saffariden, 902 die Eroberung der Balearen durch das Emirat von Cordoba. Dafür kam in dieser Zeit die Verbreitung des Islams verstärkt durch den Handel voran. An den Küsten des Indischen Ozeans heirateten arabische Händler in lokale Familien ein, die selbst dann im Laufe der Zeit zum Islam übertraten. Auf diese Weise entstanden in Südindien und auf Ceylon zahlenstarke muslimische Gemeinschaften. Die heutigen muslimischen Gemeinschaften der malayalam-sprachigen Mappila in Kerala und der tamil-sprachigen Moors in Tamil Nadu und Sri Lanka führen sich auf diese Zeit zurück. Ende des 9. Jahrhunderts gründeten Händler aus dem mekkanischen Clan der Machzūm einen eigenen muslimischen Staat in Zentral-Äthiopien (Shewa). Auch in der osteuropäischen Ebene hat sich der Islam in dieser Zeit durch Händler verbreitet. Als in den 920er Jahren Ibn Fadlān als Gesandter des abbasidischen Kalifen den Staat der Wolgabulgaren an der Mündung der Kama in die Wolga besuchte, war der dortige Herrscher bereits zum Islam konvertiert und hatte mehrere Moscheen errichten lassen.
....
usw.
|