Einzelnen Beitrag anzeigen
  #219  
Alt 19.01.2010, 16:25
xcemkaraca
 
Beiträge: n/a
Standard Ich

sagte doch, dass Du keine Ahnung hast, was "Geldsystem" bedeutet. Die Realität sieht anders aus, als in diesem Text den Du kopiert hast.

Mach lieber mit Deine "unterschwellige Spalter" Kommentare weiter, denn da bist Du sehr gut.

Gebe keine Kommentare mehr ab...





Kapitalismus ist ein in Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Soziologie und Politologie wie in politischen Auseinandersetzungen vielfältig verwandter Begriff. Vor allem wird er zur Bezeichnung von Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen gebraucht, die auf Privateigentum der Produktionsmittel und dem Marktmechanimus beruhen.[1] Insbesondere aus soziologischer Sicht wird der Gegensatz zwischen den Eignern und Verwaltern der Produktionsmittel gegenüber der Mehrheit der lohnabhängig Beschäftigten als weiterer zentraler Aspekt betrachtet.[2]

Darüber hinaus wird der Kapitalismus als Epoche der Wirtschaftsgeschichte nach Feudalismus und Merkantilismus abgegrenzt. Selbst wird der Kapitalismus in unterschiedliche Phasen eingeteilt. Dazu gehört der Frühkapitalismus, der mit dem Fernhandel im ausgehenden Mittelalter begann[3] und die in Zünften organisierte Stadtwirtschaft ablöste. Im weiteren Verlauf werden Industriekapitalismus, der seinerseits mehrere Industrielle Revolutionen hervorbrachte[4] und Spätkapitalismus, gelegentlich auch Postkapitalismus angeführt. Lenins Imperialismustheorie sah den Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus, der durch Sozialismus wie Kommunismus abgelöst werden sollte. Entsprechende Voraussagen haben sich nicht erfüllt.

Max Weber begreift den Kapitalismus im Zusammenhang mit der Herausbildung des okzidentalen Rationalismus.[5] Für diesen ist eine Wirtschaftsgesinnung typisch, die Werner Sombart als "kapitalistischen Geist" und Weber als "asketisch-rationalen Geist" aus der protestantischen Ethik abgeleitet hat.[6] Weber betont als Merkmal des klassischen Kapitalismus die Reinvestition der erzielten Gewinns und die Dauerhaftigkeit des aufgebauten Unternehmens gegenüber der Oikoswirtschaft mit ihrer Orientierung auf das Erzielen einer Rente.[7]

Dem stehen die nicht historisierenden Charakterisierungen des Kapitalismus gegenüber: Die Österreichische Schule sieht Kapitalismus als ein System, bei dem „die wirtschaftlichen Handlungen nach den Ergebnissen der Kapitalrechnung ausgerichtet werden“. Die ordoliberale Ordnungstheorie Walter Euckens sucht die Einteilung von Wirtschaftssystemen in sozialistisch und kapitalistisch entbehrlich zu machen, indem sie die Ordnungsformen Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft unterscheidet.[8]

Die vielfältige Auseinandersetzung und Verwendung geht nicht zuletzt auf die kontroverse Diskussion um Karl Marx Hauptwerk Das Kapital zurück. Kapitalismus wurde als politischer Kampfbegriff in vielfältigen Ableitungen benutzt, so bei Manchesterkapitalismus, Anarchokapitalismus, Laissez-faire- oder Staatsmonopolistischer Kapitalismus und wird bis in die Gegenwart in weiteren Komposita, so etwa Turbo- oder Finanzmarktkapitalismus angeführt und verwendet. Trotz der politischen Gegnerschaft wurde in zentralen marxistischen Schriften, so dem Manifest der Kommunistischen Partei die bedeutende Rolle des Kapitalismus wie der ihn tragenden Schicht, dem Bürgertum, bei der Ausweitung der weltweiten Wirtschaftsproduktion und der Überwindung regionaler Grenzen anerkannt. Eine uneingeschränkte Parteinahme für den Kapitalismus wie die Verwendung des Begriffs als positiv besetzte Eigenbezeichung ist mit Ausnahme einiger libertärer Gruppierungen eher selten.