Arnold J. Toynbee vertritt in seinem Buch "Der Gang der Weltgeschichte: Aufstieg und Verfall der Kulturen", was leider nicht mehr zu kaufen ist, die These, dass die Zivilisationen nicht unbedingt die von Sprengler propagierten Zyklen oder Kreislauf von Aufstieg, Blüte und Verfall durchlaufen müssen. Dabei beschäftigte er sich mit Aufstieg und Fall von über 30 Zivilisationen.
Die Entwicklung von Zivilisationen verläuft nach Arnold J. Toynbee jeweils unterschiedlich, je nach ihren Fähigkeiten Antworten(responses) auf Herausforderungen (challenges) zu finden.
Demnach müssen Zivilisationen sich neu organisieren, um sich den Herausforderungen stellen zu können. Wenn sich die Zivilisationen effektiv und gut organisierten, dann entwickelten sie sich weiter. Wenn sie aber Wuchs, dann traf aber sie unweigerlich auf größere Herausforderungen, die wiederum zu Reorganisation führen musste.
Unter Wikipedia steht dazu:
Zitat:
Er vertritt die Auffassung: Je höher der Anreiz zur Entwicklung einer Kultur, desto höher deren spätere Entwicklungsstufe. Die Herausforderung könne aber auch zu stark sein und zu einer Überdehnung der Kräfte führen. Demnach entwickelten sich Kulturen, die vor zu einfache oder zu schwere Herausforderungen gestellt werden, überhaupt nicht oder fallen in Stagnation. Letzteres sei beispielsweise bei den Polynesiern und den Inuit der Fall, die sich der extremen Herausforderung gestellt hätten, die Wasserwüsten des Pazifik bzw. die Eiswüsten der Arktis zu besiedeln.
Andere Kulturen hätten dagegen eine Lösung für eine zu bewältigende Aufgabe gefunden - wie etwa die altägyptische Kultur auf die jährlich wiederkehrenden Überschwemmungen des Nillandes - und seien dadurch zu großer Blüte gelangt. Einige davon gehen laut Toynbee auch wieder unter, andere dagegen erleben eine Transformation in eine oder mehrere Tochterkulturen. So seien etwa die abendländische und die byzantinische Kultur aus der römisch-hellenistischen hervorgegangen. Wieder andere erwiesen sich als sehr langlebig - weil anpassungs- und wandlungsfähig - wie etwa die chinesische Kultur. Als entscheidende Triebkraft der Geschichte sieht Toynbee keine abstrakten Ideen oder Gesetzmäßigkeiten, sondern das Wirken konkreter Menschen.
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