Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 29.11.2008, 23:11
Benutzerbild von rhizome
rhizome rhizome ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 292
Standard

"In Dingen, in Beziehungen, in Wissen findet man ein vorübergehendes Glück. Was vorübergehend ist, das ist leidvoll und nur mit der Entdeckung dessen, was ohne Anfang und Ende ist, kommt eine zeitlose Ekstase."

Die Kritik am Kommoditäts- oder Besitzdenken verstehe ich ja. Besitz ist temporär und vergänglich.
Aber wieso werden Beziehungen und Wissen gleichermassen als "zweitklassiges" bzw. vorübergehendes Glück bezeichnet? Der Mensch ist ein durch und durch soziales Wesen, das "Beziehungshafte" ist dem menschlichen Subjekt quasi inhärent. Wie soll dies überwunden werden, ohne dass man in Unglück verfällt, sich zwanghaft seiner eigenen Natur zu widersetzen sucht? Das Glück des Menschen definiert sich von der ersten Lebenssekunde an über die Beziehungen, die er hat (Primärobjekt Mutter), sonst würde er, schlicht und ergreifend, nicht überleben.
Eben gleiches gilt für das Wissen. Ein Mensch ohne Erkenntnisdrang? Wie soll das gehen? Gehirnamputation? Totallobotomisierung? Ein von Erkentnisstrieben unbeeinträchtigter Mensch ist ein toter Mensch, würde ich sagen.

Mit Verlaub, nichts gegen diesen Eso-Schmeso-Hindu-Schmooze - aber wer, zum Teufel, wünscht sich solch eine öde "zeitlose Ekstase" schon im Diesseits?