Thema: Toleranz
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  #195  
Alt 31.12.2005, 18:47
atilla742002
 
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Standard cok güzel bir makale :-)

der text stammt nicht von mir, aber ich finde ihn sehr treffend :-) ....

Erinnerst Du dich an das Ende der 80er Jahre? An die Sendung mit der Maus, wenn im Vorspann nach dem Deutschen immer eine andere Sprache kam, und zum Schluss es dann hieß: "Das war Tschechisch/Portugiesisch,..."

Ich war der glücklichste Bub auf Erden, als ich mal hörte "Das war Türkisch".
Eine echte Ausnahme.

Dann gab es noch Löwenzahn, mit Peter Lustig. Super! In einer Folge wollte er über zeigen, was man so in der Welt isst. Pizza in Italien, Hamburger in Amerika, Baguette in Frankreich, Sacher Torte in Österreich. Das wars!
Das war dann "eurozentrisch".

Und dann gab es Kinderbücher à la "Das musst Du wissen". Ich habe eines bekommen, es ging um Geschichte. Ich hatte meinen Vater was von Osmanen erzählen hören. Die kamen im großen Geschichtsteil nicht dran. Byzantiner, Römer, Kelten, Franken, Germanen, Wikinger... sie alle wurden thematisiert. Über den Islam hörte man etwas, wenn es um Kreuzzüge ging. Und nur da schrieb man auch was von "Türkenkriegen".

Ich war enttäuscht!


Dann bekam ich ein Buch, über den Islam geschenkt, wo etwa auf den Seiten bärtige Männer zu Zeiten des islamischen Andalusiens abgebildet waren, vor denen Bauchtänzerinnen tanzten. Man schrieb über den Harem.

Das war nicht der Islam, den ich aber in der Koranschule und zu Hause gelehrt bekam.


Ich wurde älter.

Ich weiß jetzt, dass wir, unsere Kultur eher eine nebensächliche Erscheinung im eurozentrischen Weltbild der westlichen Welt sind. Wir waren früher tatsächlich "feinde", aber als Freunde haben sie uns nie wirklich wahr genommen, eher geduldet. Sowohl die Türkei, als auch uns "Gastarbeiter". Das können wir ganz eindeutig aus Egon Bahrs und Helmut Schmidts Erklärungen bezüglich der Türkei und der Eu herausnehmen. Den Islam haben sie uns auch immer falsch gelehrt. Es kamen Nebensächlichkeiten wie Harem etc vor. Kaum ein Deutscher kennt aber die Geschichten um Hz. Ebu Bekir, Hz. Ömer, Hz. Ali, Mevlana, Yunus Emre etc.

Sowohl als Religion, als auch als Nation, hat uns die westliche Welt als anders, fremd, nicht dazugehörig wahrgenommen.

Die Bolschewiken waren es, die uns in eine Position brachten, in der wir geduldet wurden.

Jetzt sind wir weltpolitisch gesehen, wieder im Mittelalter angelangt!

Da wird ein Atatürk, der der westlichen Welt sowohl auf dem Schlachtfeld als auch später mit seiner Politik kräftig eins mitgegeben hat, nicht so leicht als Hero hierzulande thematisiert werden. Da kannst Du noch so lange warten wie du willst.

In Deutschland wirst Du Ben-Gurion-Straßen, Nelson-Mandela-Plätze finden, aber keine einzige Mustafa-Kemal-Atatürk-Straße!

Che Guevara ist heute ein Held, weil er als solcher tauglich ist, da er im Kampf gegen die westliche Welt Endeffekt versagt hat. Er steht nun als romantischer Held da! Nicht so Atatürk. Vielleicht der einzige, der immer siegreich gegen die Westmächte war. Deswegen wirst Du ihn hier auch niemals als Helden erleben!

Jeder sollte wissen wo er steht.