Heute schalte ich den Fernseher nichtsahnend und guten Willens ein. Im Fernsehen laufen die Nachrichten und es erscheint eine Kurzreportage mit dem deutschen Minister für Innere Angelegeneiten Otto Schilly. Es geht um selbsbewusste Integration. Er untermauert mit seiner Gestik und seiner Tonlage die Wichtikeit dieser Sache. Dann erscheint die Nachrichtensprecherin und meldet einen Anschlag auf eine Moschee irgendwo im Würthembergischen. Daraufhin erscheint eine Gruppe von Aleviten beim rezesieren einiger Kuransprüche auf Türkisch und die Kamera zeigt auf ein Gegenstand was als Waffe stilisiert werden soll. Wiedereinmal eine derbe Verzerrung von Tatsachen, die sich ein staatlicher Sender wie die ARD erlaubt. Diese "Waffe" ist ein Saiten-Instrument und und wird im Volksmund Baglama genannt. Nicht nur aber vor allem von Türkischen Aleviten, übrigens der Pazifismus in Person, besonders geliebte Instrument wird als etwas Bedrohliches dargestellt und so soll es sich auch im Unterbewusstsein der Deutschen eingravieren. Wenn es Ihrer Sache dient, ist der deutschen Propangamaschinerie alles recht was Ihrer Sache dient. Da werden selbst Aleviten mit Al-Quaida Anhängern über einen Kamm geschert. Hochbezahlte, studierte Journalisten machen sich nicht mal die Mühe um die feinen kulturellen Unterschiede zwischen Aleviten und Sunniten ausfindig zu machen. Aber in Griechenland tanzen sie zu Grekopop, worin auch der "baglamaki (bezeichnung für Baglama auf griechisch)" Klang im überdruss zu höhren ist, aber dann ist es dolce vita, die impulsive metiterrane Lebensart unter dem Schein der südlichen Sonne. Dann ist nix von Bedrohung zu höhren. Einfach nur arm, auf welche erbärmliche Art die Propagandamaschinerie hochgefahren wird.

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