Thema: Philosophie
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1189  
Alt 09.10.2004, 23:20
unknown
 
Beiträge: n/a
Standard -

Stimme dir mit der Vergangenheit nicht ganz zu sid.

Nur anhand des Zeitparadoxons würde ich so eine generelle Aussage nicht treffen.
Es stimmt natürlich, wenn wir einfach irgendwo in der Vergangenheit auftauchen verletzen wir damit die Kausalität, was nicht sein kann und darf. Aber was ist wenn sich die Welt beispielsweise in "zwei Weltäste" teilt wenn wir zurückreisen. Es bleibt die unbeeinflusste Welt von der wir gereist sind und landen in einer neuen Welt die völlig von der anderen getrennt ist und in der wir alles machen können ohne dadurch die Kausalität je zu verletzen.
Ja, klingt weit hergeholt, ist es auch, aber einen Gedanken wert.

@Zwillingparadox
Das Zwillingsparadoxon ist etwas anderes (in Wirklichkeit ist es auch kein Paradoxon). Es ist ein Versuch die Relativitätstheorie in einen Widerspruch zu verwickeln. Fliegt ein Zwilling mit einem schnellen Raumschiff von der Erde davon, so vergeht für ihn aufgrund seiner Beschleunigung die Zeit langsamer als für den anderen, zurückgebliebenen Zwilling auf der Erde. Kehrt der Raumfahrer nun zurück, so ist er demnach weniger gealtert als dieser andere Zwilling auf der Erde, er ist deutlich jünger.
Das Paradoxon soll dabei sein, dass es relativ ist zu sagen welcher der Zwillinge denn nun wirklich schnell davongeflogen ist. Man könnte behaupten dass Raumschiff sei weggeflogen, man könnte aber auch genausogut sagen, die Erde sei vom Raumschif weggeflogen, da Bewegungen immer relativ sind. In letzterem Falle müsste aber der Erden-Zwilling der jüngere von den beiden sein. Dies führt auf einen (scheinbaren) Widerspruch, da nur einer der beiden jünger geblieben sein kann.
Hierbei muss man sich fragen, wieso erweist sich der zurückgebliebenen Zwillings nach der Reise als der ältere?

Zur Beantwortung dieser Frage ist die Abbrems- bzw. Beschleunigungsphase zu betrachten, die für die Rückkehr des fliegenden Zwillings erforderlich ist. Das wäre hier nun zu weit hergeholt!

Na ja, stellen wir uns mal ungewöhnliche Zeitreisen vor.
Die physikalischen Grundgesetze sind alle zeitsymmetrisch, d.h. sie erwzingen keine bestimmte Richtung der Zeit und können sowohl zeitlich vorwärts als auch rückwärts ablaufen (die Tasse kann runter fallen und zerspringen, aber auch genauso gut aus den Splittern sich zusammensetzen und auf den Tisch springen ohne dabei ein Naturgesetz zu verletzen).
Das die Zeit aber dennoch eine Richtung zu haben scheint liegt an der Entropie, denn wir beobachten dass Prozesse immer in Richtung größerer Unordnung ablaufen (deswegen fallen Tassen normalerweise eher runter). Angenommen das Universum wird seine derzeitige Expansion aber irgendwann beenden und dann wieder in sich zusammenstürzen. In diesem Falle könnte die Ordnung im Universum wieder zunehmen, d.h. die Zeitrichtung könnte sich umkehren (Tassen würden dann vom Boden wieder auf den Tisch springen). Man kann dies nun etwa so interpretieren, dass das gesamte Universum eine Zeitreise in die Vergangenheit antreten könnte. Ist nicht unbedingt das was man normalerweise unter Zeitreise versteht, aber es ist eine Reise in die Vergangenheit...



cosmo