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  #4209  
Alt 18.04.2004, 19:55
xxz1
 
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Standard stimmt schon...

bin deiner meinung in fast allem, aber
einen punkt, den du ansprichst, würde ich gerne diskutieren, und zwar:
"Die Männer reden über den Puff und wie Birol sagt, dass sie ihre eigenen Frauen " beglücken" sollten, da stimmt die Welt dann aufeinmal nicht mehr für die Jungs"
Er sagt, glaube ich, wortwörtlich: Warum fickt ihr eigentlich nicht eure eigenen Frauen?
Am Anfang des Films begründet Sibel eigentümlicherweise ihren Freiheitsdrang mit:
"Ich will ... tanzen, leben...ficken, und nicht nur mit einem Mann!...".
Ihr Verständnis von "mehr Freiheit" ist unter anderem, mit mehreren Männern zu ficken. Das ist ihr Wunsch, und sie braucht Cahit (Birol), um das ausleben zu können.
Merkst du, worauf ich hinaus will....?
Nichts anderes machen die Männer auch: Sie sind zwar verheiratet, wollen aber nicht nur die eine "ficken"...
Irgendwie sehr ähnlich das Verhalten, nicht wahr?
Nur dass die türkischen Jungs, die Karten spielen, als die Deppen dargestellt werden, und die freiheitsliebende Sibel als Verkörperung von Fortschritt und Individualität.
Man könnte jetzt freilich weiterdiskutieren und interpretieren, (deshalb ist der Film ja auch gut): Ist also Cahit in dem Film derjenige, der es ihr ermöglicht, eine "gesunde Sexualität" zu denken und leben..., von der Promiskuität abzulassen?
Und Cahits Rolle in dem Film: Er ist ein Penner, der aufwacht durch die Liebe zu ihr, der aber auch der Verlierer ist, (er kehrt schließlich zurück nach Mersin...wartet vergebens auf sie), als Mann, der liebt, geht er leer aus. Was will uns der Film diesbezüglich also sagen?
Das Leben ist schließlich auch undankbar? Und das Filmende ist deshalb schlicht realistisch? Ist auch OK, schließlich ist es ein Film.
Dann aber hätte Sibels Undankbarkeit besser herausgearbeitet werden müssen im Film. So hört er einfach nur auf.
Nicht falsch verstehen, ich finde den Film wirklich gut, aber er hat meiner Meinung auch durchaus logische Brüche und er benutzt auch zu häufig Klischees.
saygilar