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Alt 07.01.2004, 07:59
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kardelencilesi kardelencilesi ist offline
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Standard Angststrategie

Mein Anliegen gilt keiner Organisationen. Vielmehr der verkappten Ziele der Herren .Denn vor allen großen Kriegen, z.B. Erster und Zweiter Weltkrieg, hat man eine große Anzahl von terroristischen Anschlägen verzeichnen können. Auch nach 1945 hat man mit der gleichen Strategie Kriege angezettelt. Zuerst werden die eigenen Interessen festgesetzt und dementsprechend ein Konzeptblatt zur Erreichung dieser Interessen ausgearbeitet, also eine Strategie ermittelt. Auf der Grundlage dieser Strategie wird ein Feld abgesteckt und wenn erst einmal ein Feld abgegrenzt ist, ist es nicht schwer dem eigenen Zweck dienende Mittel zu finden.

In den 60’er Jahren hat man z.B. in den USA eine Hetzjagd gegenüber den Kommunisten gestartet. Jeder der nicht erzkonservative Politik betrieb wurde als Kommunist oder als Kommunistensympathisant beschuldigt. Auch der damalige Präsident John F. Kennedy blieb von diesen Anschuldigungen nicht verschont, da er den sozialistischen Nachbarn (Kuba) nicht angreifen wollte. Durch diese Propaganda (Hetzjagd auf Kommunisten) hat man eine landesweite Antikommunistische Haltung als öffentliche Meinung konstruiert. Ich sage bewusst konstruiert, da es keine reale Bedrohung gab. Die Bedrohung wurde künstlich erschaffen bzw. konstruiert. Mit dieser öffentlichen Meinung war es nicht schwer in Vietnam einzugreifen auch wenn sie Fidel Castro in Kuba nicht umstürzen konnten. Es sollten in verschiedenen Städten der USA Anschläge verübt werden, wofür dann die kommunistischen Kubaner verantwortliche gemacht werden sollte, damit man die Intervention in Kuba legitimieren konnte. Nähere Informationen kann aus dem Buch „NAS- die Anatomie des mächtigsten Geheimdienstes der Welt“ von James Bamford entnommen werden.

Aber auch in den 80’er Jahren hat man sich der gleichen Strategie bedient. Nun hat man einzelne kommunistische Rebellen bzw. Guerillas unter dem verzaubernden und gleichzeitig beängstigenden Begriff des Internationalen Terrorismus zusammengefasst. Nun galten in der ganzen Welt Aufständische, die gegen die von den USA eingesetzten Diktaturen kämpften als Terroristen, die vom Kreml aus dirigiert wurden. Überall dort, wo die USA seine Interessen durchsetzen wollten, war auch der Internationale Terrorismus nicht fern. Die gegen die Kommunistischen Regime Kämpfenden galten damals als Freiheitskämpfer, die von der CIA ausgebildet wurden. Die einstigen als Freiheitskämpfer betitelten Mudschaheddin galten damals als Freunde. Der Grüne Gürtel war ein Bollwerk gegen den Kommunismus. Der Kommunismus wurde als Negativfolie der Moderne und der freiheitlichen Zivilisation dingfest gemacht.

Nach dem Verschwinden des Warschauer Pakts aus der Weltgeschichte, wurde die Welt nur noch Monopol regiert. Die Biopolarität und dadurch der innere Zusammenhalt gegen einen äußeren Feind war nicht mehr gegeben, also hat man einen neuen Feind konstruiert, der diesmal der Grüne Gürtel sein sollte. Die einst von den USA herzlich gegen den Kommunismus unterstützen galten von heute auf morgen als die weltweite Bedrohung schlechthin, wie am Beispiel des Irak, Afghanistan usw. Die Öffentlichkeit wurde geschaffen durch Bücher wie Kampf der Kulturen, wonach der Islam als die Negativfolie der modernen zivilisierten Welt verstanden wurde. Auch Publikationen innerhalb Deutschlands haben paranoidhaft sich diesem Thema gewidmet und dadurch einen Feind konstruiert, der als solches, wie er in den Medien beschrieben wird genauso wenig Existent ist wie einst der kommunistische Terrorismus.

Nun gut, was ich sagen wollte ist, dass nur die Vorzeichen in Bezug auf den Internationalen Terrorismus getauscht wurden, aber die Logik und Strategie ist gleichgeblieben. Denn es geht primär um die Erhaltung bzw. Erhaltung der eigenen Hegemonie auf der internationalen Ebene.
Da der Feind erst einmal abgesteckt ist, ist es nicht schwer auch unter Muslimen Mittel zum Zweck zu finden. Die einstigen engsten Freunde sind zu den erbittersten Feinden geworden.

Auch in Deutschland meine ich so eine Tendenz zu sehen. Die Gesellschaft wird paranoisiert, so dass sie unter jedem Stein einen Osama oder Saddam befürchten. Die Rechnung für diese Angstzustände werden dann der friedvoll lebenden Muslimen angeheftet (werden).