Ich stehe solchen Studien immer skeptisch gegenüber, da ich mich frage inwiefern die denn repräsentativ sein können. In diesem Fall wurden 830 Beteiligte befragt. Nehmen wir mal willkürrlich an, dass in Deutschland 830 000 türkische Jugendliche leben würden. In welchem Verhältnis steht jetzt diese Befragung zur Realität, 1:1000?
Desweitern sind solche dubiosen Analysen auch in einer anderen Hinsicht irreführend. In diesem Fall stellt sich die Frage wer überhaupt definiert was "selbstbewusst" ist? Kann man mit ein paar Standardfragen die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen untersuchen? Vor allem, wenn diese Fragen Antworten suggerieren, die einem ganz bestimmten Bild entsprechen, welches von einer Gesellschaft vorgegeben wird.
Aber schauen wir doch einfach mal, was der Maßstab der Studie ist:
Zitat:
Der Ablösungsprozess von den Eltern sei ähnlich wie bei den deutschen Altersgenossen. Auch da haben Mädchen einen Vorsprung. Allerdings sei festzustellen, dass der Prozess bei türkischstämmigen Jugendlichen langsamer stattfindet als bei den deutschen.
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Die deutschen Altersgenossen sind also der Maßstab, besser gesagt die deutsche Kultur?! Natürlich versucht man dies zu vertuschen, indem man darauf verweist, dass es auch unter Deutschen ein paar schwarze Schafe gibt. Letztendlich liegt es auf der Hand, hier wird ausschließlich mit westlichen Werten gemessen und wer dem westlichen Idealbild eines Jugendlichen entspricht, der soll selbstbewusst sein.
Sehr interessant. Soll sich jeder seinen Teil denken. In meinen Augen sind jene, die von dieser Studie als selbstbewusst deklariert werden, eher als rückgratlos zu bezeichnen.
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