Der_Levantiner |
22.12.2011 13:46 |
Zitat:
Zitat von fosfos
(Beitrag 2037632)
Aber der belehrende Fingerzeig und der "tu kaka" auf die Pioniere und den Non-Konformisten(-Innen) kommt leider leider meistens zuallererst aus den eigenen Reihen. Ich meine also nicht die des kulturellen und traditionellen Mob-s, die bleibt, ich meine eher von den anderen primären Schwachköpfen mit denen man sonst ständig zu tun hat, die es aber eben nicht "bringen" können. Dennoch geben wir uns mit denen ab. Was ist da die beste Taktik? Freunde und Bekannte..gar Verwandte langsam und gezielt 'umpolen' - Schocktherapie? Z.B. "Babacim ben 2 yilligina Kenyaya gidiyorum--Medicine Sans Frontiers'le ", "nire..nire??"..
oder mal den Fernseher sabotieren? Oder einfach zusehen, wie wir umgepolt werden?..
Bestimmt sind hier leute, die in diesem Dilemma stecken.
Mein Abreißkalender-Tipp:Man sollte sich vor allem was man vorhat, zuerst ein starkes geistiges Rückengrat zulegen.
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Fos mein Freund, Revolutionen sind immer blutig, Evolutionen nicht. Als Atatürk die Republik ausgerufen hatte, streubte er sich dagegen dem Fortschritt seinen natürlichen Lauf zu lassen und hat die Gesellschaft revolutioniert. Doch die Revolution von oben kam bei beim feudal-prägtem Volk in der Basis nicht an. Seit 1950 sind die anti-revolutionären Kräfte an der Macht und wirken seitdem der gesellschaftlichen Aufklärung mit aller Macht entgegen. Dieser Sache muss man auf verschieden Ebenen auf differenzierte Art und Weise entgegentreten. Ein erster wichtiger Schritt wäre dass man die aufgeklärten Frauen in ihrem Kampf um mehr Rechte unterstützen und Gewalt gegen Frauen und Zwangsheirat nicht nur aber vor allem innerhalb der Familie stigmatisieren. Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung heisst die Zauberformel. Einmal kam jemand zu mir und fragte mich ob ich denn nicht meine Cousine heiraten würde. Ich schaute ihn an und sagte sowas sollte man nicht machen, weil es Inzucht wäre. Er sagte, selbst unser Prophet Muhammet hätte seine Tochter Fatma mit seinem Cousen Hz. Ali vermählt. Ich: Das mag zwar richtig sein, nur muss man die Ereignisse von damals auch nach den Maßstäben dieser Epochen bewerten. Wie viele Moslems gab es denn zu dieser Zeit? Unser Prophet hatte immer unterstrichen, dass er auch ein Mensch sei und nicht vor Fehlern gefeit wäre. Nur weil das damals so war muss man das doch nicht im 21. Jahundert fortsetzen. Unser Prophet hatte seine Zähne mit einem Zahnstocher gereinigt. Heisst dass für uns dann auch das wir das genauso machen sollten, oder eher das wir die Lehre daraus ziehen, dass Zähneputzen wichtig und Richtig sei?
Dieser Mann ist ein AKP-Parlementsabgeordneter gewesen. Ich habe mich in meinem Kampf für mehr Fortschrittlichkeit in der Türkei schwach und einsam gefühlt. Doch dann sage ich mir, tue du was du kannst und Allah C.C. verrichtet was du nicht kannst. Wenn es keine Idole mehr gibt, dann sei selbst eins! Auf dem Weg zu einer wirklich fortschrittlichen, aufgeklärten und modernen Nation haben wir noch eine gewaltige Strecke noch zu bewältigen...
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