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Alt 03.03.2010, 00:53
unix
 
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revolutionen fordern keine legitimität durch die mehrheit des volkes. das ist wider ihrer natur. folglich war das auch bei der deutschen, französichen, russischen, amerikanischen und auch chinesichen revolution nicht anders. aufklärung bedarf keiner erlaubnis, sondern ist die hauptforderung von modernen gesellschaften.

dein argument zum laizismus ist mir wohlbekannt. auch dessen ursprung, der kleinkarierte "zweit republikaner" und amerikanist ahmet altan. doch als selbsternannter anti-emperialist ist es nicht dein einziger widerspruch, ideale von amerikanisten zu teilen. du kritisierst die türkische revolution, lobst aber die chinesiche weltanschauung. fakt ist, dass sie hauptsächlich von atatürk und seinen lehren beeinflusst worden waren und heute immer noch sind. seine lehren und ansichten werden offiziell im rahmen des lehrplanes chinas an millionen jugendliche täglich vermittelt.

ein ausschnitt vom historiker prof. don cin gua, ehem. direktor der universität von peking:


"Auch wenn die diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und China offiziell 1971 wieder aufgenommen wurden, so hat die Anzahl wissenschaftlicher Forschungen über die Moderne Türkei seit Beginn der chinesischen Modernisierungsrevolution stetig zugenommen. Wissenschaftler untersuchten die Gedanken und Erfolge von Atatürk bezüglich des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Wandels. Zwei variable Faktoren traten während dieser Forschungen in den Vordergrund: Zum einen die Revolution und zum anderen die Modernisierung. Auch wenn einige zwischen beiden einen Widerspruch sehen, ich teile diese Ansicht nicht. Immer mehr Wissenschaftler untersuchen den zweiten Faktor, die Modernisierung und wie es Atatürk gelang die Themenbereiche, wirtschaftliche Strategien, regionale Entwicklung, Bodenreform, Außenverschuldung, Investitionen, Außenpolitik, Stellung des Militärs und islamische Strömungen zu ordnen.

Wir können sogar sagen, dass dies der Wendepunkt der chinesischen Geschichtsschreibung ist. Somit haben diese Historiker, die theoretischen Dogmen in China über Atatürk und Kemalismus kritisiert.

Ich glaube, dass die türkische Bevölkerung unter der Führung von Atatürk einen eigenen Weg für die eigenen Traditionen und für ihren neuen Platz in der Welt gefunden hat…Für mich ist der Erfolg der Reformen von Atatürk und die Entwicklung der neuen Republik ein wiederholbares Modellbeispiel für Entwicklungsländer, so dass auch die UNESCO in Anbetracht der Erfolge von Atatürk das Jahr 1981 zum Atatürkjahr ernannte, um die Gedanken von Atatürk vorzustellen und die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen zu wissenschaftlichen Untersuchungen über ‚Entwicklungs- und Modernisierungsprozesse' anzuregen. Das ist der Hauptpunkt."


ensprechend ähnliche beiträge von anderen wissenschaftlern und politikern zu atatürk und seinen lehren sind mehr als genüge vorhanden. vielleicht widmest du dich mehr wissenschaftlichen schriften denn ammenmärchen.

ausserdem... die fähigkeit sich kurzzufassen, zeugt nicht von unkenntnis, sondern vom gegenteil.
nur wer weiss, worüber er schreibt, kann die sache auf den punkt bringen.
und über den laizismus, habe ich vorher auch kein wort verloren.

merkst du was?

Geändert von unix (03.03.2010 um 00:55 Uhr).