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Alt 09.09.2009, 12:05
damia
 
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Chronik


1788: Der König gibt der Forderung des dritten Standes nach: Für die Generalstände wird die Abgeordnetenzahl des dritten Standes auf ca. 600 erhöht. Der erste und der zweite Stand haben zusammen ebenfalls ca.600 Abgeordnete. Der König beharrt aber auf der herkömmlichen Abstimmung nach Ständen (eine Stimme/Kopf)

5.Mai 1789: Versailles: Feierliche Eröffnung der Generalstände. Der König geht in seiner Rede auf die Forderung des dritten Standes nach Köpfen (pro Abgeordneter eine Stimme) und nicht nach Ständen abzustimmen nicht ein.

6.-10.Mai: Vertreter des dritten Standes weigern sich als gesonderter Stand zu tagen und fordern die beiden anderen auf, sich mit ihnen zu vereinigen. Die ersten Landpfarrer gehen zum dritten Stand über.

17. Juni: Der dritte Stand erklärt sich zur Nationalversammlung bereit, weil er 98% des Volkes repräsentiere. Die anderen Stände werden erneut aufgefordert, sich mit ihnen zu verbünden. Viele Landpfarrer und wenige Adlige folgen dem Appell.

20. Juni: Der König läßt den Versammlungsraus des dritten Standes unter einem Vorwand schließen. Die Abgeordneten weichen in den Ballsportsaal, wo sie schören, nicht eher auseinander zu gehen, als bis das Königreich eine Verfassung habe. (Ballhausschwur)

23.-27. Juni: Der König weicht nach und nach vor der Entschlossenheit des dritten Standes zurück und empfiehlt schließlich den anderen beiden Ständen sich der Nationalversammlung anzuschließen.

Anfang Juli: Die Nationalversammlung will eine Verfassung ausarbeiten. Während sie tagt, läßt der König um Versailles und Paris Truppen zusammenziehen. Viele Menschen in Paris geraten in höchste Erregung.

13. Juli: In Paris greifen die Bürger zu den Waffen. Eine neue, selbst ernannte Stadtregierung organisiert vom Rathaus aus Bürgerwehren (die Nationalgarden), in den Stadtbezirken.

14. Juli: Eine Menschenmenge stürmt das Invalidenhaus, bemächtigt sich der Waffen, belagert und stürmt dann die Bastille (Staatsgefängnis), um sich Munition zu verschaffen und das empfundene Symbol des Despotismus zu vernichten und das Zeitalter des Ancien regimes zu besiegeln. Die Köpfe des Ermordeten Kommandanten und eines Wachsoldaten werden jubeln durch die Straßen getragen.

16./17. Juli: Der König gibt den Befehl, die königlichen Truppen zurückzuziehen. Er erscheint selbst in Paris und heftet sich unter dem Jubel der Anwesenden die Kokarde mit den Revolutionsfarben an den Hut.

Ende Juli/Anfang August: Auf dem Land bewaffnen sich Bauern, plündern Schlösser, verjagen Adlige und Grundherren, zünden Schlösser und Klöster an. Urkunden, auf denen die Frondienste und Abgabepflichten niedergeschrieben sind, werden verbrannt. Gerüchte von einer grausamen Strafexpedition gegen die Bauern verstärken die Furcht der Bauernfamilien und treiben sie zu härterem Vorgehen an. In der Nationalversammlung ist man auch bestürzt über die Bauernrevolten. Man zieht auch ein härteres Vorgehen gegen die Aufständischen in Betracht.

4./5. August: Auf Vorschlag einiger Adliger beschließen die Abgeordneten der Nationalversammlung in einer erregten Nachtsitzung die Aufhebung aller Privilegien und die Abschaffung der Leibeingenschaft. (Beschlüsse der Nachtsitzung, s.u.*)

26. August: Die Nationalversammlung veröffentlicht die Menschen- und Bürgerrechte als Grundlage einer neune Verfassung**. Der König stimmt den Beschlüssen der Nationalversammlung nicht zu.

August und September: In Paris herrscht durch die Inflation und die vorangegangen Naturkatastrophen, die Ernteausfälle (…) mit sich brachten, nach wie vor Hunger. Die Brotpreise steigen weiter und das Angebot an Lebensmitteln nicht weiter ab.