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Alt 28.08.2009, 06:00
damia
 
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Eda, wo hast Du das gelesen? Ich hab keinen Link gefunden...
Allgemein können Frauen kurz nach der Geburt eine postnatale Depression erleiden, die im schlimsmten Falle mit Suizid, oder wie ich das hier entnehme, mit dem sog. erweitertem Suizid enden kann. Beim erweiterten Suizid richtet sich ein Familienmitglied samt nächsten Angehörigen, um sie, so selbst empfunden, aus einer aussichtslosen Situation zu befreien, anstatt sie ihr zu hinterlassen. Sie glaubt, damit etwas Gutes zu tun. Überwiegend geschieht das aber unter männlichen Familienangehörigen, z.B. nach einer Scheidung, finanzieller Existenzbedrohung oder einem Todesfall..., der nicht verkraftet werden kann.
Frauen, die sich stark ihrem Kind gegenüber verpflichtet fühlen, können erweiterte Suizide auch als einzigen Ausweg erkennen.
Vermutlich litt die Frau nach der Geburt, während sie "sich im Stich gelassen gefühlt hat", wie man hier schreibt, an einer postpartalen Depression mit manischen Symptomen, in denen sie sich suggeriert hat, keine Möglichkeiten für die Lösung ihrer alleinstehenden Mutterrolle finden zu können. Für türkische Frauen, die sich aus ethischer SIcht oft in einer beengenderen Rolle als Frau fühlen, da stärker von ihrer Umwelt observiert*, könnte eine solche Situation, v.a. bei einer zur Depression neigenden und labilen Persönlichkeit, fatale Folgen haben.
Anzeichen sind sicherlich dagewesen, aber die als Außenstehender (anders Familiemitglieder) zu deuten, ist oft nicht jedermanns Sache, denn nach Außen hin versuchen viele Menschen nur ihre Rolle, die ihnen in jew.Lebenslage oder spezifischen -situation zugeteilt wurde, ethisch gut zu erfüllen, was die Äußerung der Signale einer inneren Unruhen unterdrückt.
Menschen sollten generell aufmerksamer zueinander sein und sich mit mehr Verständnis und Zuneigung begegnen; aber in einer kommerzialisierten Welt, in der nur versteifte Regeln einer untereinander herrschenden Konkurrenz und Selbstdarstellung und die mit ihr verbundene Gleichgültigkeit für die Wahrnehmung eines menschlichen Inneren (da "unsichtbar", daher belangslos) und die Unverbundenheit zu Mitmenschen vorherrscht, werden sich solche Fälle in Zukunft noch häufen, daran glaube ich, denn viele Anzeichen dafür sind gegeben...