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Alt 23.04.2009, 23:25
GoerenBilir
 
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Zitat von damia Beitrag anzeigen
Wer in der Türkei einen gutbezahlten Job ergattern will, braucht dringend Connections, sonst geht er leer aus.
Ich kenne auch so einige, die sich das wünschen, in die Türkei zu ziehen und ihr Leben sort zu arrangieren, aber nach endlos vielen Bewerbungen an türkische Großfirmen, die unbeantwortet bleiben, sitzen sie allesamt immer noch hier fest. DieBeste hat hier geschrieben, *andere Länder, andere Sitten* und das stimmt. Es kommt nämlich nichtmal auf die Quali an, die man vorwisen kann, sondern die Arbeitsbedigungen und das Kollegium. Die Leute dort in den Büros sind faul und lieber den ganzen im Chat, statt zu arbeiten. Die haben diese deutsche Disziplin nicht! Ich kenne sooo viele von besagter Sorte, ALLE türkischen Akademiker sind da gleich! Der eine arbeitet Als Masch-bauer bei Siemens in Istanbul, chattet den ganzen Tag bei msn, ausgenommen die Mittagspause, der andere arbeitet vorübergehend in Quatar als Dr. der Geologie, ursprünglich aus Ankara, aber chattet den ganzen Tag und ist bei Facebook. Die wirklich guten Beruge bekommen aber selbst die über Connections.
Das sind einfach faule Leute, anders kann man´s nicht sagen. Und das wissen die Arbeitgeber genau, denn die sind auch nicht anders. Da hat einer aus Deutschland keine Chance. Es liegt also ncihtmal an uns, die dort sind schlichtweg schayze-faule Socken.


Wer die Kultur vermisst, vermisst etwas, was nicht mehr in der gewünschten Form existiert. In der Türkei bekriegen sich die Menschen psychisch untereinander und die Gesellschaft ist gespalten. Auf der einen Seite sind da die Religiös-Patriarchalischen, die alles andere als westlich orientiert sind,
auf der anderen Seite die neo-Liberalen "Anti-Kulturellen", die lieber McDonald´s-Fraß vertilgen, statt Kebap, Wodka und Cola trinken, statt Raki und Cay, im Ausland studieren und dort bleiben, die eigenen Elite-Unis zu nutzen, lieber 50Cent hören und singen statt Safiye Ayla und Zekai Tunca,im American Slang quatschen, statt ihre Sprache in vollen Zügen zu nutzen, lieber im Ausland Uralub machen, als an den eigenen Küsten usw usw - die Liste ist endlos.
Das "Mittelding" gibt es nicht mehr.
Ich weiß nicht, wie man diesem Zustand Abhilfe verschaffen kann, aber mir gefällt weder die eine Gruppe, noch die andere. Die sind allesamt *identitätslos*.
Da würde ich mich ungern zwischen gesellen.

Aber als jemand, der hier geboren und aufgewachsen ist, eine gute schulische Ausbildung hat und in seiner Gesinnung kosmopolitisch ist, sollte überall auf dieser Welt leben können.
Die Deutschen haben einen als Türko auch sehr hart "erzogen", dem sei Dank.
Genau das ist des Pudels Kern. Die Mitte, überall in der Welt ein Garant für wirtschaftliche, politische und kulturelle Identität gibt es in der Türkei so in der Form nicht. Die Schere klafft sehr weit zwischen den oben beschriebenen Gruppen auseinander. Doch vielleicht liegt eben dort die Herausforderung. Aus meiner Sicht geht es nicht darum, in gemachte Betten zu fallen sondern etwas was unannehmbar ist angenehmer zu gestalten.

Wenn es keine Idole mehr gibt, dann sei selbst eins. Auch wenn diese Herausforderung dem Steines des Sizifus wälzen gleichkommt, bestünde theoretisch die Möglichkeit doch eine Veränderung einzuführen.
Ich glaube nicht an eine Zukunft in Deutschland. Das Land geht doch immer mehr vor die Hunde. Das Prekariat wird irgendwann Tonangebend sein. Und dann? Gute Nacht