Die Macht der Symbole
In der Türkei wird die Politik über den Türban bzw. über die Frauen ausgetragen. Es gibt verschiedene Gründe dafür. Der Turban ist ein Kleidungsstück und es ist nicht zu übersehen, zudem besitzt es eine symbolische Wirkung. Auch wenn viele religiöse Menschen es abschreiten, der Turban in der Türkei hat sich längst zum Symbol des politischen Islams etabiliert. Neueste Umfragen zeigen, dass sich die Zahl der Frauen mit Turban von 2003 bis heute vervierfacht hat. Die AKP-Regierung hat mit ihrer Politik, Aussagen und Diskussionen diesen Prozess katalysiert.
Peter Ripota schreibt über die Symbole:
Symbole enthalten weit mehr als den Gegenstand, den sie darstellen. Das Wort kommt vom griechischen »symballein«, was soviel wie zusammenwerfen oder zusammenfügen bedeutet. Dieses Zusammenfügen kann so weit gehen, dass in einem einzigen Symbol eine ganze Ideologie enthalten ist wie beispielsweise im Kreuz das Christentum, in der Mondsichel der Islam, im Hakenkreuz die Ideologie der Nazis. So wurden Symbole oft als Zeichen einer Gemeinschaft geschaffen, das die Anhänger eint – und die Gegner mobilisiert. Und so wirken viele von ihnen immer noch: einigend und polarisierend; aufwühlend und beruhigend. Und immer mitten ins Herz. Oder – wie der Psychoanalytiker C. G. Jung gesagt hat: mitten ins Unbewusste.
Wir dürfen und sollten die Macht der Symbole nicht unterschätzen, denn insbesondere wenn diese Symbole eine Ideologie repräsentieren und zunehmend in den Staat sickern.
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