einige korrekturen
1- Das Pogrom in Sivas habe ich nur erwähnt, um zu sagen:Sivas war ja nicht nur eine schreckliche Tat gegen aleviten und andersdenkenden gewesen, sondern auch eine massive Herausforderung, eindeutige machtdemonstration gegen der von atatürk in die Wege geleitete demokratisch-laizistische Republik..Warum hat das Militär als "wächter und garant" dieser republik damals so lange gewartet und nicht eingegriffen? wieso hatte dieser massaker keine konsequenzen? stundenlang haben die menschen gewartet,ohne dass sicherheitkräfte oder armee zur hilfe kam, bis die aufgebrachre masse sie in den brand setzte.. regierung bildeten zu dem punkt inonü"s chp, und demirel"s dyp..hmmm beide sind streng kemalistisch und laizistich..eine solche tat, hätte in europa eine ganze regierung gestürzt... nur aleviten haben auf der strassen protestiert..warum hat das militär keine initiative eingeleitet, wie etwa die man jetz gegen akp tut?
2-demokratie-reformationprozeß der Türkei beginnt nicht mit atatürk..Das hat eine über 200 jährige geschichte, stichwort: tanzimat, islahat, 1. und 2. mesrutiyet..atatürk liegt auf dieser kette der verwestlichung..selbsverständlich mit dem unterschied, dass atatürk dieser prozeß radikalisiert und massiv beschleunigt hat..
3-antidemokratische parteistruktur und diesbezüglich fehlende demokratische kultur, betrfeffen alle parteien der türkei..deniz baykal steht nicht beser als tayyip, der die chp wie ein stammesführer leitet, durch eine treue gefolgschaft und seine hervorragende rhetorikkunst immer noch parteichef ist..
jetz komme ich zurück auf den Kern unserer diskussion: wir beide wollen eigentlich dasgleiche: eine demokratische,laizistische, soziale rechtsstaat, der nicht nur auf der papier so bleibt, auch tatsaclich ist..
du magst wolhl der einfluss und inventionen der armee in die politik im grunde auch nicht, führst dies aber auf die religisö schariagefahr zurück und als solche betrachtest du sie völlig leigitim..ich widerspreche deiner annahme in zwei punkten
a- die Gefahr vom gottesstaat oder andere gefahren die von religiösen ausgehen, sind nicht so groß wie es uns propagiert wird
b-und noch wichtiger es geht dem Militär AUF KEINEN FALL demokratie
weder 1960, noch 1980 haben zur demokratie besonders gedient...
was ich hier vertrete, sind keine islamistische thesen, sondern liberal-demokratische standpunkte, die zwar unter intellektüellen nicht aber in der bewölkerung verbreitet sind..
was ich zum schlus sagen kann: jeder muss seine eigene meinung bilden..es ist in der türkei aber leider so, dass in den schulen und universitäten(YÖK) eine streng ideolgisierte und offizielle version der geschichte und gesellschaft vermittelt wird..um objektiver zu sein, braucht man oft die andere thesen..es gibt nicht nur islamistische und kommunistische thesen, sondern auch viele liberal demokratische analysen, die kein zugang zu den schulbücher finden
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