Nachvollziebar
Ich verstehe Deinen Protest gegen den scheinheiligen* Tierschutz, der auch aus meiner Sicht aus reinen kommerziellen Gründen seltener stattfindet. Darunter gerade Fellhandel vom Nerz, Chincilla und Waschbären(...), wie auch das Tragen von teuren, Ledersorten - teuer, weil von keinem Schlachttier, wie Krokodil oder Schlage, gebe ich Dir wirklich zutiefst recht. Es gibt dafür zu wenig Protestanten, obwohl es viele passende Alternativen für diesen Luxus gibt, für die man werben könnte.
Was ich auch kritisiere ist immer, daß man zum Opferfest die Schlachttiere in der Türkei auf öffentlicher Straße "in einer Ecke" hinrichten kann, statt es wenigstens hinter verschlossenen Räumen zu machen. Diese Bilder, die sich einem jedes Jahr beim Opferfest bieten, sind schon wahnsinnig abstoßend; das Blut fließt teilweise wahrstwörtlich die Straßen entlang. Das muß wirklich nicht sein! Feste wie dieses fördern dieses Bild des "barbarischen Türken", was im Grunde nur ein Ritual ist, aber einfach nur an falscher Stelle praktiziert wird. Fremdkulturellen ist diese Art vom Schächten unerklärbar.
Die Tierversuche in Laboratorien, die Du angesprochen hast...
Damit ist es ähnlich. Was man nicht sieht, stört die Wenigsten kaum `so sehr, daß man als extremer Tierschützer aktiv handeln würde - beim Opferfest ist hingegen alles offensichtlich und wird als brutal empfunden. Es sind sicherlich zahllose und zum großen Teil auch unnötige Tierquälereien mit Todesfolge schon allein durch die Kosmetikindustrie, nur ist das eben ein Faktor, den man gerade wegen der Kommerzialisierung hinnehmen muß. Wir profitieren schließlich auch, muß man erwähnen, von Verbesserungen kosmetischer Produkte, wie Shampoo oder Cremes. (Im Mittelalter hat man in China Mückenlarvenblut auf den Lippen platzen lassen, was den Trend des Lippenstift-Tragens im Lande ausgelöst hat, nur nebenbei.)
Es ist die Wirtschaft, die das fordert und fördert. Eine passende Alternative zu Tierversuchen gibt es kaum. Man könnte höchstens radikal gegen solche Laboratorien, die tatsächlich unnötige Tests machen, vorgehen, aber langfristig wäre das auch keine Lösung. Das ist ein Punkt, der sich nicht abändern läßt, esseidenn du verbietest Menschen ihre Luxusgüter wie die meisten Kosmetika in erster Linie (...).
Der Mensch ist ein Kosumtier und wird immer durch materialistische Forderungen zu Extremen bereit sein. Das ist leider natürlich.
Mir persönlich ist es kaum mehr möglich, mich wirklich von ihm schockieren zu lassen.
Man sollte in seinen Standpunkten gegenparteiische Differenzierungen halten, die einen auch mal über den eigenen Schatten springen lassen können. Auf dieses Thema bezogen, finde ich, gilt genau `das für extreme Tierschützer, die es nicht verstehen können, daß Luxus eines des Menschen liebster Güter ist und die Wirtschaft weiß, diese Schwäche auszunutzen.
Als Letztes...
ich lese und schreibe selten in diesem Forum, weiß kaum, wer für welche Ansichten einsteht.
Nur I.´s Beitrag hab´ich als `sehr emotional empfunden, der aus einem total aufgelösten Zustand entstanden ist. Darum werte ich die Assiziation mit dem Islam und Tierquälerei nicht.
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