o.T.
Zunächst ist festzuhalten, dass es in der Türkei keine Menschen 2.Klasse gibt.
Jeder Bürger, gleich in welcher Provinz er lebt, hat die gleichen Rechte und Pflichten.
Jeder darf wählen, gewählt werden, die Schule besuchen, einen Beruf aufnehmen, heiraten, sich scheiden lassen, seinen Wehrdienst ableisten usw. usw.
Darüber hinaus gibt es keine ethnische Minderheit in der Türkei.
Wer eine Minderheit ist bestimmt der Lausanner Friedensvertrag.
Kurdisch war offiziell etwa 10 Jahre verboten.
Inoffiziell hat sich niemand darum gekümmert.
Wer kurdisch sprechen oder lernen wollte konnte dies immer tun. Wer das Gegenteil behauptet der versucht sein eigenes Unvermögen auf diese Art zu vertuschen.
Das es Unzufriedenhei gibt steht außer Frage. Aber die Unzufriedenheit gibt es in sämtlichen Provinzen der Türkei.
Einem Bauern in einem kleinen Dorf an der Ägäis geht es mindestens genau so beschissen wie jemandem in einem Dorf in Südost-Anatolien.
Den Leuten in den "Slums" von Istanbul geht es gleichermaßen dreckig wie den Leuten in den "Slums" von Diyarbakir.
Ferner ist es ein riesen Fehler alle kurdischstämmigen Bürger über einen Kamm zu scheren. Mindestens 90 % dieser Leute sind mindestens genauso loyal zu ihrem Staat und ihrer Nation wie der Rest der Bevölkerung. Damit ist die "Loyalitätsrate" wahrscheinlich sogar höher als bei anderen Bevölkerungsgruppen. Dies haben wir jetzt bei den Vorkommnissen im Südosten erlebt. Gerade einmal ein paar Tausend Leute gingen auf die Straße, während Millionen in ihren Häusern blieben!
Außerdem, mir will doch auch keiner erzählen, dass diejenigen, die es zu Reichtum gebracht haben sich mit der Armut identifizieren.
Beispiel: Ibrahim Tatlises. Wenn es darum geht seine Kassetten zu verkaufen besinnt er sich auf seine Herkunft und nutzt die Dummheit der Menschen aus. Wenn es aber darum geht sein Geld zu investieren, dann investiert er nicht in die Region aus der er stammt, sondern er investiert in Istanbul, Antalya oder Izmir.
Das gilt für jeden der aus der Region stammt und Geld hat. Wieso investieren diese Leute nicht in die Menshen?
Man kann sich die Frage stellen, weshalb die Armut im Westen, Norden und Osten sich nicht in Gewalt niederschlägt, sondern nur im Südosten.
Dies ist auch ganz einfach zu erklären. Die Gewalt ist auf die Gesellschaftsstruktur in der Region zurückzuführen.
In der Region gibt es noch immer Feudalherren.
Nicht das Individuum, sondern die Sippe regelt das Leben.
Je nachdem welche Interessen die Sippe hat, stellt sie sich mal gegen und mal hinter den Staat. Das war schon immer so.
Aufgabe des Staates muss sein diese Feudalherren zu verjagen und eine Bodenreform zu machen.
Darüber hinaus muss investiert werden in Bildung, in die Infrastruktur und in die Wirtschaft und zwar überall dort wo es nötig ist.
Schließlich muss sich jeder Bürger entscheiden, ob er Seite an Seite mit seinen Landsleuten für eine bessere, noch lebenswertere Türkei kämpfen möchte oder ob er lieber in sein Verderben rennen will.
Das ist meine Meinung.
Das man dabei rigoros gegen Terrorismus und Spalterei vorgehen muss steht außer Frage.
Daher ist für mich auch inakzeptabel das RTE meine Nation spaltet. Daher ist es inakzeptabel mit Terroristen zu verhandeln.
Die Terrororganisation ist ein Handlanger der Imperialisten.
Die EU und die USA wollen, mit Hilfe RTE"s, den Kemalismus beseitigen, denn der Kemalismus ist Anti-Imperialismus.
Damit werden sie aber keinen Erfolg haben und die Geschichte wird sich wiederholen.
Der Kemalismus wird die Handlanger der Imperialisten früher oder später in ihrem eigenen Blut ertränken.
Dies steht außer Frage!
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