Pressefreiheit vs. Menschenwürde!
Hallo!
Die viel entscheidendere Frage die hier aufgeworfen wird ist, was wir im Rahmen der sogenannten Pressefreiheit an Menschenwürde opfern. Die Pressefreiheit, auch wenn sie ein grundrecht ist, ist dennoch justiziabel und dies auch für ein Individuum, dass persönlich betroffen ist. genügt Beispiele kennen wird doch: Alleine die Prozesse die Prinzessin Caroline und Prinz August (der Prügelknabe)vor dem europäischen Gerichtshof geführt haben und gewonnen haben zeigt deutlich, dass Pressefreiheit eingeschränkt werden kann und darf, wenn Persönlichkeitsrechte, aber auch die Würde eines Menschen darunter leiden. In diesem Zusammenhang wird der Menschenwürde Vorrang vor der Pressefreiheit gegeben. Interessant ist, dass in diesem Zusammenhang Religion bzw. die Religiösität eines Menschen von seiner Menschenwürde abgekoppelt wird. Ein religiöser Mensch fühlt sich durch Karrikaturen oder verunglimpfender Darstellungen seiner Religion, dessen Symbole und Repräsentaten, in seiner Menschenwürde verletzt, da seine Religiösität zu seiner Identität gehört. In vielen Teilen der "westlichen Welt" wird diese Kopplung von Religiösität und Identität jedoch nicht mehr eindutig gesehen. (Beispiel: Die Benetton Werbekampagne, mit dem sich küssenden Mönch und der Nonne, die keine ähnlichen Reaktionen verursacht hat...) Diese Abkopplung ist zum Teil historisch gewachsen: Blutige Religionskriege zwischen Katholiken und Protestanten- Abkoppelung der Religiösität von der Menschenwürde des Individuums, im Sinne von "Nie-Wieder-Krieg" wegen Religion bzw. Religiösität.
Die "westliche Welt" (in anbetracht der schweren Wahl der Begrifflichkeit, ist dies lediglich eine Annäherung...)hat kein Verständnis und ist wie vor den Kopf geschlagen vor den Reaktionen die sich in den mehrheitlich muslimisch geprägten Ländern abspielen. (Natürlich wissen auch hier bestimmte politische Kreise und Machtcliquen die Gunst der Stunde zu nutzen, um den "Karrikaturenstreit" zu eigenen Gunsten auszunützen und für ihre politischen Zwecke zu missbrauchen. Beispiel: Die vielen tausende Frauen aus dem Jemen die perfekt gedruckte "anti-westlich-christliche" Plakate in der Hand trugen- ist ja klar, dass die alle einen Drucker zu Hause rumstehen haben...)
Allerdings: Darf man es wirklich zulassen, dass eine dem rechten Spektrum zuzuordnende Zeitung derartige Karrikaturen abdrucken darf und dies obwohl sich die Redakteure wohl weißlich darüber bewusst waren, welche Reaktion aus dem Abdruck resultieren würde? Ist es legitim, dass die "Welt" einen Nachdruck bringt, nur um der dänischen Zeitung "Schützenhilfe" zu leisten und dies unter dem Vorwand der Verteidigung der Pressefreiheit?
Ich denke, dass ein grosser diskussionsbedarf besteht.
Hekate
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