Anklage gegen Alpay erhoben
In der Partie HSV - Köln (3:1) leistete sich der Türke Alpay erneut Verfehlungen.
Fussball - Zweieinhalb Wochen nach den Zwischenfällen rund um die WM-Barrage Türkei - Schweiz tat Alpay Özalan auch in der Bundesliga wenig, um sein ramponiertes Image aufzubessern. In der Hamburger AOL-Arena war der offenbar uneinsichtige Kölner Verteidiger, der erst vier Tage zuvor von der Fifa zu den Vorfällen in der Türkei befragt worden war, in der Halbzeit im Kabinengang in ein Handgemenge verwickelt. «Wir sind in der Bundesliga, nicht auf einem Schlachtfeld! Man muss sich im Zaum halten und darf sich nicht so gehen lassen. Wir sind schliesslich auch Vorbilder», sagte der Kölner Trainer Uwe Rapolder. Auf einen Rauswurf des Türken verzichteten die Kölner vorerst. «Wir haben ihm am Sonntag aber mitgeteilt, dass wir ihn arbeitsrechtlich bestrafen», sagte Manager Andreas Rettig. Für das Nachholspiel gegen Duisburg am Dienstag wird der sportlich unbestrittene Alpay nicht dem Kader angehören. Der Druck sei für alle Beteiligten sei zu gross geworden, sagte Rapolder in der «ARD-Sportschau».
Der Hamburger Guy Demel, gegen den Alpay in der 64. Minute tätlich geworden war, fasste das Geschehen so zusammen: «Er hat zuerst versucht, mich im Kabinengang zu provozieren, und hat irgendetwas Schlechtes über meine Familie gesagt. Später habe ich im Spiel dann seinen Ellenbogen ins Gesicht bekommen», sagte Demel. Am Sonntag teilte der Deutsche Fussball-Bund (DFB) mit, dass er gegen Alpay Anklage erheben werde. Vergleicht man die ohne Verletzungsfolge gebliebene Tätlichkeit mit ähnlichen Fällen aus der Vergangenheit, ist damit zu rechnen, dass der DFB Alpay für vier bis sechs Spiele sperren wird.
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