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Alt 20.07.2005, 11:40
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cemdean cemdean ist offline
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Standard Getürkt!

Es gibt zwei populäre Ansätze, diese Redewendung zu erklären:
1. Zur Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals im Jahre 1895 (heute heißt er Nord-Ostsee-Kanal) trafen sich in Kiel jede Menge Kriegsschiffe der wichtigen seefahrenden Nationen. Und wie sich das gehörte, gab es auch einen Empfang beim deutschen Kaiser und zwar auf dessen Schiff, der „Deutschland“.

Jeder Gast wurde von einer Barkasse herangebracht, die die jeweilige Staatsflagge führte. Die deutsche Marinekapelle spielte dann die entsprechende Nationalhymne. Als die türkische Delegation eintraf, stellte man fest, dass man keine entsprechenden Noten dabei hatte und keiner die Hymne auswendig kannte.

Also spielte man, inspiriert durch die türkische Fahne, „Guter Mond du gehst so stille“. Man hatte zum ersten Mal etwas getürkt.

2. Der „Türke“ war der berühmte Schachautomat von Baron Wolfgang von Kempelen. 1769 wurde dieser Automat, der eine lebensgroße, türkisch gekleidete Puppe vor einem Schachbrett sitzend darstellte, erstmals vorgestellt. Der Automat schlug tatsächlich die meisten Schachspieler, die gegen ihn antraten. Eine für neugierige Zuschauer gerne geöffnete Klappe offenbarte eine aufwändige Mechanik. In Wirklichkeit saß in dem Apparat ein kleinwüchsiger Schachspieler versteckt, der die Figuren bewegte.
Heute bezeichnet man oft, bei Präsentationen vorgeführte, erst halb fertige Software, deren Mängel man geschickt unterschlägt, als „Türkware“.

Quelle ( <a href="redirect.jsp?url=http://www.w-akten.de/antworten/diverseantworten3.phtml" target="_blank">http://www.w-akten.de/antworten/diverseantworten3.phtml</a> )

Die erste Version war mir nicht bekannt.