Sie ging....
... sie verließ ihn mit den Worten "2 Jahre meines Lebens versuchte ich Dich zu lieben". Waren es 2 Jahre Heuchelei? Waren die Küsse nichts weiter als angewiderter, aber obligarisches Schauspielertum? Wählte sie ihn, um nicht alleine die Hürden eines dynamischen und schwierigen Lebensabschnittes zu bestehen?
War er denn so blind vor Liebe, dass er nicht erkannte, dass er nur Anhängsel für sie war, gleich eines Schlüsselanhängers? Er war es....
2 Jahre lang lebte er für sie und nur um ihretwillen. Er war arm, seine Seele jedoch voller Reichtum. Er wollte ihr Glückes Schmied sein, tag für tag, atem für atem, schritt für schritt.
Das wenig Geld, was er verdiente, wendete er für ihr Glück auf. Seine zerrüteten Familienverhältnisse, die einst seine Seele erhschütterten, wandelten sich in Glück, er hatte eine neue Familie gefunden. Die Geborgenheit, die er suchte, fand er bei ihr, dachte er.
Seine Bemühungen ein guter Mensch zu sein und sein Flehen vor Gott wurden erhört, dachte er. Er sah sie als Geschenk des Himmels, wieder irrte er.
Er opferte alles, was ein Mann für eine Frau opfern konnte. Nun wandelt er allein. Der Sturm seiner Liebe hinterlässt ihm nichts weiter als Trümmern, Einsamkeit und seelischen Verstimmungen.
Sie ist glücklich - jetzt. Ihre Liebe, die sie in ihm nicht fand, fand sie bei einem Weggefährten des treudoofen Antihelden dieser Hommage an eines vieler schicksalshafter Lebensgeschichten.
"Haß ist vergewaltigte Liebe. "
Dr. phil. Manfred Hinrich (*1926), deutscher Philosoph, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller
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