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  #20438  
Alt 23.06.2005, 20:46
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Standard Mohammed Pädophil ? Antworten....

Selam,
aus einem Forum kopiert:
Warum heiratete der Prophet Muhammad mit vielen Frauen
Da sehr viele nicht wissen und falsch informiert sind, warum der prophet
Mohammed so viele ehen hatten, versuche ich mit diesem Text zu erklären warum
dies so war. Es gibt wahrschienlich einige die schon keinen Bock mehr auf die
"gesülze" haben, wie einige es meinen würden,aber keiner ist gezwungen das zu
lesen, nur wer die wahre und aufrichtige absicht hat, sich darüber zu
informieren, ohne direkt voruteile und skeptik loszulassen, sollten es lesen!
Und da dieser thread ein Religions thread ist passt es ausgezeichnet rein...

Der text ist nicht von mir...

Einige Kritiker des Islam haben, entweder weil sie nicht genau wussten, was es
mit den Ehen des Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, auf sich hatte, oder
weil sie mit dem, was sie wussten, nicht ehrlich und objektiv umgingen, den
Propheten als einen zügellosen Wüstling verunglimpft. Sie haben ihm
Charakterschwächen vorgeworfen, die schon mit einer durchschnittlichen
Tugendhaftigkeit kaum vereinbar sind, geschweige denn mit der eines Propheten
und des letzten Gesandten Gottes, dem besten aller Vorbilder, dem die ganze
Menschheit folgen soll. Wenn man jedoch einfach einmal die Fakten auflistet -
was dank der großen Anzahl von Biografien und authentischen Aufzeichnungen der
Aussagen und Handlungen des Propheten gar kein Problem darstellt -, wird
deutlich, dass der Prophet ein äußerst diszipliniertes Leben führte. Seine Ehen
waren ein Teil dieser Disziplin und ein Teil der vielen, vielen Belastungen, die
er als Gottes letzter Gesandter auf sich nahm.

Es gibt mehrere Gründe dafür, dass der Prophet gleich mehrere Frauen heiratete;
sie alle hatten, selbst wenn man den privaten Charakter einiger dieser Gründe
berücksichtigt, mit seiner Rolle als Oberhaupt der neuen islamischen Umma zu
tun, mit seinem Wunsch also, seiner Anhängerschaft die Normen und Werten des
Islam nahe zu bringen. Im Folgenden möchte ich versuchen, einige dieser Gründe
zu erläutern und dabei zu zeigen, dass die in diesem Zusammenhang gegen den
Propheten erhobenen Vorwürfe nicht nur abscheulich und unangemessen, sondern
auch vollkommen falsch sind.

Der Prophet heiratete erstmals im Alter von 25 Jahren. Zu jener Zeit war er noch
nicht zu seiner Mission berufen worden. Unter Berücksichtigung des kulturellen
Umfelds, in dem er lebte, des Klimas oder auch anderer Gesichtspunkte wie seiner
Jugend, ist es durchaus als bemerkenswert einzustufen, dass er auf Grund seiner
vollkommenen Keuschheit, aber auch auf Grund seiner Integrität und
Zuverlässigkeit in allen anderen Bereichen einen überaus guten Ruf genoss. Als
ihm das Amt des Propheten übertragen wurde, machte er sich sehr schnell Feinde,
die sich nicht scheuten, Verleumdungen über ihn zu verbreiten. Doch nicht ein
einziges Mal wagte es einer von ihnen (obwohl sie doch unwissende und
skrupellose Menschen waren), dem Propheten etwas anzudichten, was niemand hätte
glauben können. Man muss sich vor Augen führen, dass Keuschheit und
Selbstdisziplin von Anfang an die Basis seines Lebens darstellten und dass dies
auch immer so blieb.

Im Alter von 25 Jahren, in der Blüte seines Lebens, heiratete Muhammad
Khadidscha, eine Frau, die viele Jahre älter war als er. Diese Ehe war in den
Augen des Propheten und Gottes etwas sehr Außergewöhnliches. 23 Jahre lang war
sein Leben mit Khadischa von immer währender Freude und vollkommener Treue
geprägt. Im achten Jahr seiner Prophetenschaft jedoch starb Khadidscha, und der
Prophet war wieder genauso allein, wie er es bis zu seinem 25. Lebensjahr
gewesen war, nur dass er jetzt Kinder hatte. Seine Gegner können nicht
bestreiten, sondern müssen vielmehr zugeben, dass während der langen Jahre
seiner Ehe kein einziger Makel seine Moral getrübt hatte. Zu Lebzeiten
Khadidschas nahm der Prophet keine andere Frau, obwohl die öffentliche Meinung
seiner Anhängerschaft ihm dies durchaus zugestanden hätten, wenn er es denn
gewollt hätte. Nach Khadidschas Tod lebte Muhammad vier oder fünf Jahre lang
allein. All seine anderen Eheschließungen erfolgten erst, nachdem er 55 Jahre
alt geworden war, in einem Alter also, in dem der Mensch normalerweise nur noch
ein sehr geringes Interesse an einer Heirat verspürt. Der Vorwurf, die Ehen, die
er noch in diesem fortgeschrittenen Alter einging, würden seine Lüsternheit und
Maßlosigkeit beweisen, entbehrt nicht nur jeder Grundlage, sondern ist auch
bösartig.

Eine Frage, die mir oft gestellt wird, lautet: Wie können Vielehe und die Rolle
Muhammads als Prophet miteinander im Einklang stehen? Für die Beantwortung
dieser Frage sind einige Punkte von besonderer Wichtigkeit. Aber zunächst wollen
wir zum Ausdruck bringen, dass Menschen, die Fragen wie diese ständig aufwerfen,
über den Islam und die Religion schlecht informiert sind oder absichtlich
Richtiges und Falsches durcheinander bringen, um andere zu täuschen und Zweifel
zu verbreiten. Weiterhin wird oft vergessen, dass auch die bedeutenden jüdischen
Patriarchen, die in Bibel und Koran als Propheten bezeichnet und von den
Anhängern der drei Religionen Judentum, Christentum und Islam als Vorbilder in
Sachen moralischer Stärke verehrt werden, alle die Polygamie praktizierten.

Die Polygamie ist keine Erfindung der Muslime. Was den Propheten des Islam
betrifft, so werden wir sehen, dass seine Ehen für seine Mission eine weitaus
größere Bedeutung hatten, als die Menschen gemeinhin glauben.

Dass der Prophet mehrere Frauen ehelichte, war in gewisser Hinsicht sogar eine
Notwendigkeit, durch deren Praxis (oder Sunna) die Statuten und Normen des
muslimischen Gesetzes etabliert werden sollten. Die Religion darf nicht von den
privaten Beziehungen zwischen Eheleuten und von Angelegenheiten, die nur die
Partner voneinander wissen können, ausgeschlossen werden. Deshalb sollten Frauen
mit klaren Anweisungen und Ratschlägen Rechtleitung geben können, ohne auf
Anspielungen und Andeutungen zurückgreifen zu müssen, die das, was sie
mitzuteilen haben, unklar und unverständlich erscheinen lassen. Die keuschen und
tugendhaften Frauen des Propheten waren Lehrmeisterinnen, die dafür
verantwortlich waren, den Menschen die Normen und Regeln, die das Verhalten der
Muslime in ihrem Privatleben betreffen, zu vermitteln und weiterzugeben.

Einige Ehen des Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, wurden aus ganz
bestimmten Gründen geschlossen, die mit seinen Frauen zu tun hatten:

1. Da sich unter ihnen Frauen jüngeren, mittleren und gesetzten Alters befanden,
konnten die Erfordernisse und Normen des islamischen Gesetzes vor dem
Hintergrund verschiedener Lebensabschnitte und Erfahrungen dargestellt werden.
Die einzelnen Bestimmungen dieses Gesetzes wurden zunächst in der Familie des
Propheten erlernt und angewandt, bevor sie dann über die Unterweisung der Frauen
des Propheten an andere Muslime weitergegeben wurden.

2. Die Tatsache, dass seine Frauen aus unterschiedlichen Familien und Stämmen
kamen, ermöglichte dem Propheten, Bande der Verwandtschaft und Verbundenheit zu
knüpfen, die sich durch die gesamte Umma zogen. So gelang es ihm, ein Gefühl
tiefer Zuneigung unter den Menschen der neuen Umma zu verbreiten. Er schaffte es
auf äußerst praktische Art und Weise, Gleichheit und Brüderlichkeit auf der
Grundlage der Religion unter ihnen zu schaffen und zu bewahren.

3. Jede einzelne seiner Frauen aus den verschiedenen Stämmen erwies sich zu
Lebzeiten des Propheten und auch nach seinem Tod als großer Gewinn für die Sache
des Islam. Sie alle übermittelten ihren Stämmen seine Botschaft und
verdeutlichten ihnen wichtige Punkte: äußerliche und innerliche Erfahrungen, die
Qualitäten, die Verhaltensweisen und den Glauben ihres Mannes, dessen Leben in
allen - öffentlichen wie privaten - Einzelheiten die Verkörperung des Koran
darstellte und den Islam in der Praxis. So erfuhren alle Stammesangehörigen,
Männer wie Frauen, vom Koran, von den Hadithen, vom tafsir (Interpretation und
Kommentar des Koran) und vom fiqh (Gesetzeswissenschaft des Islam) und lernten
so die Essenz und den Geist des Islam kennen.

4. Durch seine Ehen knüpfte der Prophet Muhammad ein Netz von
verwandtschaftlichen Beziehungen, das die gesamte Arabische Halbinsel umspannte.
Dies bedeutete, dass er sich frei bewegen konnte und in jeder Familie als
Familienmitglied betrachtet wurde. Alle hatten das Gefühl, zu ihm persönlich
gehen zu können, um von ihm etwas über das Leben im Diesseits und das Jenseits
zu erfahren. Aber nicht nur die einzelnen Menschen, sondern auch die Stämme
profitierten von ihrer Nähe zum Propheten. Sie schätzen sich glücklich und waren
stolz auf die Frauen, die mit ihm verheiratet waren - die Ummaiyaden etwa auf
Umm Habiba, die Haschemiten auf Zainab bint Dschahsch und die Banu Makhzum auf
Umm Salam.

Was wir bis zu dieser Stelle erläutert haben, ist sehr allgemein gehalten und
lässt sich teilweise auch auf andere Propheten übertragen. Doch nun werden wir
uns den Lebensläufen der ummahat al mu"minin (der Mütter der Gläubigen)
zuwenden, und zwar nicht in der Reihenfolge ihrer Eheschließungen mit dem
Propheten, sondern aus einer anderen Perspektive.


I
Khadidscha war die erste Frau des Propheten. Als sie heirateten, war sie 40,
Muhammad 25 Jahre alt. Sie war die Mutter aller seiner Kinder mit Ausnahme
seines Sohnes Ibrahim, der nicht lange lebte. Khadidscha war ihrem Mann nicht
nur Ehefrau, sondern auch Freundin. Sie teilte seine Interessen und Ideale auf
bemerkenswerte Art und Weise. Ihre Ehe war sehr glücklich. 23 Jahre lang lebten
sie in vollkommener Harmonie zusammen. Bei jeder von den Götzendienern
vorgebrachten Beleidigung und Schmähung gegen den Propheten stand Khadidscha ihm
als seine liebste Gefährtin und Helferin zur Seite. Er liebte sie von ganzem
Herzen und heiratete zu ihren Lebzeiten keine andere Frau. Diese Ehe ist allen
anderen Ehen ein Vorbild an Vertrautheit, Freundschaft, gegenseitigem Respekt,
Unterstützung und Trost. Obwohl sich der Prophet Muhammad, Friede sei mit ihm,
all seinen Frauen gegenüber aufrichtig und treu verhielt, vergaß er Khadidscha
auch nach ihrem Tod niemals. Bei vielen Gelegenheiten sprach er ausführlich über
ihre Tugenden und Verdienste. Der Prophet heiratete erst vier oder fünf Jahre
nach ihrem Tod erneut. Er sorgte für seine Kinder und indem er sich darum
kümmerte, dass sie genug zu essen bekamen, und sich mit ihren Sorgen und Nöten
auseinander setzte, nahm er die Pflichten von Mutter und Vater gleichzeitig
wahr. Diesem Mann vorzuwerfen, er sei ein Genussmensch oder gar ein
Schürzenjäger gewesen, ist die abscheulichste und dümmste Lüge, die man sich
vorstellen kann: Denn wenn auch nur ein einziges Fünkchen Wahrheit in dieser
Behauptung läge, hätte er nicht so leben können, wie er es getan hat.

II
Aischa war Muhammads zweite Frau, wenn auch nicht in der Reihenfolge seiner
Trauungen. Sie war die Tochter seines engsten Freundes und ergebensten Anhängers
Abu Bakr. Als einer der Ersten, die zum Islam übergetreten waren, hatte Abu Bakr
lange Zeit gehofft, die tiefe Zuneigung zwischen ihm und dem Propheten dadurch
zementieren zu können, dass er ihm seine Tochter zur Frau gibt. Dadurch, dass er
Aischa heiratete, zeichnete der Prophet einen Mann aus, der während seiner
gesamten Mission als Prophet gute wie schlechte Zeiten mit ihm teilte. So wurde
Abu Bakr und Aischa Siddiqa die Ehre zuteil, dem Propheten spirituell und
physisch nahe zu stehen. Aischa, die sich als eine überaus intelligente und
weise Frau erwies, verfügte außerdem über die Persönlichkeit, die Mission des
Propheten weiterzuführen. Ihre Ehe war ihr eine Lehrzeit, in der sie auf ihre
Rolle als spirituelle Führerin und Lehrerin für alle Frauen dieser Welt
vorbereitet wurde. Sie wurde eine der Hauptschülerinnen und Mitstreiterinnen des
Propheten. In seiner Obhut reiften ihre Fähigkeiten und Talente - wie die von so
vielen anderen Muslimen jener gesegneten Zeit - heran und vervollkommneten sich,
sodass sie an einem Ort der Freude als Ehefrau und Schülerin mit ihm
zusammenlebte. Ihr Leben und ihre Verdienste um den Islam nach ihrer Heirat
bewiesen, dass dieser außergewöhnliche Mensch es wert war, die Frau des
Propheten zu sein. Denn als die Zeit gekommen war, bewährte sie sich als eine
der angesehensten Hadith-Autoritäten, als ausgezeichnete Koran-Exegetin und als
hervorragende und kenntnisreiche Expertin des islamischen Rechts (faqiha). Mit
ihrer einzigartigen Intelligenz repräsentierte sie in der Tat die inneren und
äußeren Qualitäten und Erfahrungen (zahir und batin) des Propheten Muhammad,
Friede sei mit ihm. Genau dies sind sicherlich die Gründe dafür, dass dem
Propheten in seinem Traum mitgeteilt wurde, er werde Aischa heiraten. Zu einer
Zeit, als sie noch unschuldig war und nichts über Männer und weltliche Dinge
wusste, war sie bereit und schloss sich der Familie des Propheten an.

III
Umm Salama stammte aus dem Stamm der Makhzum und war zunächst mit ihrem Cousin
verheiratet. Das Ehepaar hatte den Islam gleich in den Anfangstagen angenommen
und war nach Abessinien ausgewandert, um den Nachstellungen der Quraisch zu
entgehen. Nach der Rückkehr aus Abessinien emigrierten beide mit ihren vier
Kindern nach Medina. Ihr Ehemann nahm an vielen Kriegszügen teil und erlitt bei
der Schlacht von Uhud schwere Verletzungen, an denen er später starb. Abu Bakr
und Umar machten Umm Salama einen Heiratsantrag, da sie um ihr schweres
Schicksal als mittellose Witwe, die ihre Kinder versorgen musste, dies aber kaum
allein schaffte, wussten. Sie lehnte ihre Anträge jedoch ab, da sie der Meinung
war, niemand könne ihren verstorbenen Gatten ersetzen.

Einige Zeit später macht ihr der Prophet selbst einen Antrag, was völlig korrekt
und normal war. Denn diese großartige Frau, die sich nie gescheut hatte, für
ihren Glauben an den Islam Opfer zu bringen und zu leiden, war nun auf sich
allein gestellt, nachdem sie viele Jahre lang im edelsten Stamm Arabiens gelebt
hatte. Sie durfte nicht hängen gelassen und zum Betteln gezwungen werden. Auf
Grund ihrer Frömmigkeit, ihrer Aufrichtigkeit und allen Leids, das sie ertragen
musste, verdiente sie es zweifellos, Unterstützung zu erhalten. Dadurch, dass
der Prophet sie in seine Familie aufnahm, tat er das, was er schon seit seiner
Jugendzeit getan hatte: Er war denen ein Freund, die keine Freunde hatten,
versorgte diejenigen, die ohne Unterstützung dastanden, und beschützte jene, die
schutzlos waren. In der Situation, in der sich Umm Salama befand, hätte man ihr
das, woran es ihr mangelte, nicht liebenswerter oder barmherziger zukommen
lassen können.

Umm Salama war ähnlich intelligent wie Aischa. Auch sie besaß eine schnelle
Auffassungsgabe und brachte alle Fähigkeiten und Talente mit, um eine
spirituelle Führerin und Lehrerin zu werden. Als der großzügige und mitfühlende
Prophet sie unter seinen Schutz stellte, erhielt die Schule des Wissens und der
Rechtleitung damit gleichzeitig eine neue Schülerin, der später alle Frauen
dieser Welt zu Dank verpflichtet sein sollten. Wir wollen uns an dieser Stelle
in Erinnerung rufen, dass der Prophet zu jener Zeit auf das Alter von 60 Jahren
zuging. Dass er eine Witwe mit mehreren Kindern zur Frau nahm und die damit
verbundenen Verpflichtungen und finanziellen Belastungen auf sich nahm, kann nur
voller demütiger Bewunderung für die unerschöpflichen Reserven seiner
Menschlichkeit und seines Mitgefühls zur Kenntnis genommen werden.

IV
Umm Habiba war die Tochter von Abu Sufyan, der lange Zeit der entschlossenste
Feind der Mission des Propheten sowie der entschlossenste Unterstützter des kufr
(Unglaubens) war. Dennoch gehörte seine Tochter zu den Ersten, die den Islam
annahmen. Sie wanderte nach Abessinien aus, weil sie von den Ungläubigen
verfolgt wurde. Dort trat ihr Mann zum Christentum über. Sie aber trennte sich
von ihm und blieb Muslimin. Als ihr Mann kurz darauf starb, war sie ganz allein
im Exil und völlig verzweifelt.

Zu jener Zeit hatte der Prophet erst sehr wenige Gefährten um sich geschart.
Materielle Mittel, um sich selbst geschweige denn andere zu versorgen, standen
kaum zur Verfügung. Welche Optionen blieben Umm Habiba angesichts dessen? Sie
hätte zum Christentum übertreten und auf die Unterstützung der Christen hoffen
können. Das aber war undenkbar. Sie hätte in das Haus ihres Vaters zurückkehren
können, das nun zu einer Kommandozentrale im Krieg gegen den Islam geworden war.
Aber auch das war unvorstellbar. Sie hätte als Bettlerin von Haus zu Haus ziehen
können. Für jemanden, der zu einer der wohlhabendsten und edelsten arabischen
Familien gehört hatte, schied aber auch diese Option aus, da sie Schande über
den Namen dieser Familie gebracht hätte.

Gott entschädigte Umm Habiba für alles, was sie verloren oder für den Islam
geopfert hatte: Sie hatte ein einsames Exil in einer unsicheren Umgebung unter
Menschen, die einem anderen Volk und einer anderen Religion als der ihren
angehörten, erdulden müssen. Außerdem hatten sie die Konvertierung ihres Mannes
und sein Tod sehr bedrückt. Als der Prophet von ihrer misslichen Lage erfuhr,
ließ er ihr durch den Negus einen Heiratsantrag übermitteln. Damit handelte er
ebenso ehrenhaft wie großzügig und erbrachte den praktischen Beweis für den
Vers: Und Wir entsandten dich nur aus Barmherzigkeit für alle Welten. (21:107)

So also wurde Umm Habiba als Ehefrau und Schülerin in die Familie des Propheten
integriert und trug viel zum moralischen und spirituellen Leben der Muslime bei,
die von ihr lernten und ihr Wissen wiederum an die nachfolgenden Generationen
weitergaben.

Durch diese Heirat verknüpfte der Prophet sich selbst und seine Familie mit der
mächtigen Familie Abu Sufyans, was diese dazu veranlasste, eine ganz andere
Haltung dem Islam gegenüber einzunehmen. Der Einfluss dieser Heirat ging fortan
weit über die Familie Abu Sufyans hinaus und erstreckte sich bis auf die
Dynastie der Umayyaden, die fast einhundert Jahre lang an der Spitze der Muslime
standen. Der Stamm, dessen Angehörige den Islam mit so fanatischem Hass bekämpft
hatten, brachte einige der berühmtesten Kämpfer, Administratoren und Gouverneure
der Frühzeit des Islam hervor. Dieser Umschwung begann zweifelsohne mit der
Heirat des Propheten mit Umm Habiba. Das Ausmaß der Großzügigkeit und des
Edelmuts des Propheten hatte ihre Angehörigen ohne Frage überwältigt.

V
Zainab bint Dschahsch war ebenfalls eine Frau edler Abstammung und dazu eine
nahe Verwandte des Propheten. Darüber hinaus war sie eine äußerst fromme Frau,
die viel fastete, lange Nachtwachen hielt und großzügig für die Armen spendete.
Als der Prophet für Zaid um Zainabs Hand anhielt, waren Zainab und ihre Familie
zunächst nicht einverstanden. Die Familie hatte gehofft, ihre Tochter dem
Propheten zur Frau zu geben. Als sie aber erkannten, dass die Heirat Zainabs und
Zaids dem Wunsch des Propheten entsprach, willigten sie ein, weil sie den
Propheten liebten und seine Autorität respektierten. Somit fand die Heirat
statt.

Zaid war als Kind im Verlauf von Stammesfehden gefangen genommen und als Sklave
verkauft worden. Die großzügige Khadidscha, deren Sklave er war, machte Zaid
Muhammad, dem späteren Propheten, zum Hochzeitsgeschenk. Der Prophet seinerseits
gab Zaid sofort die Freiheit zurück und nahm ihn kurz darauf als seinen Sohn an.
Er bestand darauf, dass Zaid Zainab heiraten solle, weil er ein Ideal
verwirklichen und unter den Muslimen Gleichheit schaffen und etablieren wollte.
Er bemühte sich, das aus alter Zeit stammende arabische Vorurteil gegen die
Heirat von Sklaven oder freigelassenen ehemaligen Sklaven mit einer ‚frei
geborenen" Frau aus der Welt zu schaffen. Dieser schwierigen Aufgabe widmete er
sich, indem er zunächst mit seinen eigenen Verwandten einen Anfang machte.

Die Ehe war aber weder für Zainab noch für Zaid glücklich. Zainab, eine Frau
edler Abstammung, war eine gute und sehr fromme Muslimin mit außergewöhnlichen
Eigenschaften. Zaid, der freigelassene ehemalige Sklave, gehörte zu den Ersten,
die den Islam angenommen hatten, und auch er war ein guter Muslim. Beide liebten
den Propheten und gehorchten ihm, aber ihre Ehe war für beide Seiten
unerträglich, da die Ehepartner einfach nicht zueinander passten. Zaid brachte
bei mehreren Gelegenheiten den Wunsch vor, die Ehe scheiden zu lassen. Der
Prophet jedoch bestand darauf, Zaid sollte an ihr festhalten und sich nicht von
Zainab trennen. Eines Tages aber, Muhammad führte gerade ein Gespräch, kam der
Erzengel Gabriel und überbrachte ihm eine Offenbarung Gottes. In den
betreffenden Versen hieß es, dass der Prophet bereits geheiratet habe:
...verbanden Wir sie ehelich mit dir ... (33:37) Diese Aufforderung war eine der
härtesten Prüfungen, der sich der Prophet jemals zu stellen hatte. Gott
verlangte nämlich vom ihm, gegen die Traditionen seines Volks zu verstoßen und
damit ein Tabu zu brechen (siehe unten). Gott zuliebe musste er jedoch handeln,
wie ihm befohlen wurde. Aischa berichtete später: "Hätte der Gesandte Allahs
jemals den Wunsch gehabt, etwas von dem, was ihm offenbart wurde, zu
verschweigen, dann hätte er mit Sicherheit diesen Vers verschwiegen."

Die Weisheit Gottes wusste um die Notwendigkeit, eine so beeindruckende und edle
Frau wie Zainab in die Familie des Propheten aufzunehmen, um sie auf diese Weise
mit wahrem Wissen zu versorgen und auf ihre Aufgabe vorzubereiten, die Muslime
zu führen und zu unterweisen. Nach der Hochzeit erwies sich Zainab als gute
Ehefrau des Propheten: Sie war sich ihrer Verantwortung und der Tatsache
bewusst, dass ihre Rolle viel Feingefühl verlangte. Dafür, dass sie ihrer
Verantwortung gerecht wurde, wurde sie von der Allgemeinheit bewundert.

In der dschahiliya, der Zeit der Unwissenheit vor dem Islam, wurde ein
Adoptivsohn wie ein leiblicher Sohn betrachtet. Die Ehefrau eines Adoptivsohnes
stand folglich auf der gleichen Stufe wie die Ehefrau eines leiblichen Sohnes.
Einem Koranvers zufolge gehören die Ehefrauen eurer Söhne, die aus euren Lenden
hervorgegangen sind, zu dem Personenkreis, die ein Mann nicht heiraten darf.
Dieses Verbot gilt jedoch nicht für Adoptivsöhne, zu denen keine reine
Blutsverwandtschaft besteht. Was uns heute ganz selbstverständlich erscheint,
war es damals keineswegs. Das heidnische Tabu, ehemalige Ehefrauen von
Adoptivsöhnen zu heiraten, war tief verwurzelt. Der Prophet wurde von der
Offenbarung aufgefordert, Zainab zu heiraten, um diesen Brauch zu eliminieren.

Damit nachfolgende Generationen von Muslimen den Bruch des Tabus nicht wieder in
Frage stellten, musste er durch die Autorität des Propheten persönlich vollzogen
werden. Dass der Prophet das Gebot Gottes gegen die fest verankerten Sitten
seiner Leuten durchsetzte, ist nur ein weiterer Beweis für die Glaubensstärke
dieses Mannes. Die Araber wurden auf diese Weise von ihrem heidnischen Chaos
einer erfundenen Vorschrift, wie hoch angesehen sie auch gewesen sein mag,
befreit und mit der biologischen und natürlichen Realität entschädigt.

VI
Dschuwairiya bint Harith war eine der vielen Gefangenen, die die Muslime bei
einer militärischen Expedition gemacht hatten. Sie war die Tochter von Harith,
dem Oberhaupt des besiegten Stammes der Banu Mustaliq. Auch sie wurde, genau wie
die übrigen Mitglieder ihrer stolzen Familie, zusammen mit den ‚gewöhnlichen"
Leuten ihres Stammes gefangen gehalten. Als Dschuwairiya zum Propheten gebracht
wurde, war sie, nicht zuletzt deshalb, weil ihre Verwandten alles verloren
hatten, völlig verzweifelt. Gegenüber den Muslimen empfand sie einen tief
sitzenden Hass und Feindseligkeit. Der Prophet konnte den verletzten Stolz, die
gekränkte Würde und das Leiden dieser Frau gut nachvollziehen. Darüber hinaus
wusste er in seiner erhabenen Weisheit, wie man dieses Problem lösen und ihren
verletzten Stolz wieder aufrichten konnte. Er erklärte sich damit einverstanden,
das Lösegeld für sie zu zahlen, schenkte ihr die Freiheit und machte ihr einen
Heiratsantrag. Wie gern Dschuwairiya dieses Angebot annahm, kann man sich leicht
vorstellen.

Als die Ansar (die medinensischen Anhänger des Propheten Muhammad) und die
Muhadschirun (die Emigranten) erfuhren, dass die Banu Mustaliq durch die Heirat
nun zu Verwandten des Propheten geworden waren, ließen sie etwa einhundert
Familien, die noch nicht freigekauft worden waren, frei. Ein Stamm, dem eine so
große Ehre zuteil geworden war, durfte nicht länger in der Sklaverei verbleiben.
Auf diese Weise gewann man die Herzen von Dschuwairiya und ihrem ganzen Stamm.
Hundert Familien, die ihre Freiheit erlangt hatten, feierten die Heirat
Dschuwairiyas und Muhammads. Dank seiner mitfühlenden Weisheit und seiner
Großzügigkeit verwandelte er die Niederlage einiger in einen Sieg aller. Was
gerade noch Anlass zu Feindschaft und Verzweiflung gegeben hatte, stiftete nun
Freundschaft und Freude.

VII
Safiya war die Tochter von Huyaiy, einem der Oberhäupter des jüdischen Stammes
von Khaibar, der die Banu Quraiza überredet hatte, ihren Vertrag mit dem
Propheten zu brechen. Von Kindheit an wurde sie Zeuge einer tiefen Feindschaft,
die ihre Familie und ihre Verwandten dem Propheten gegenüber hegten. Vater,
Bruder und Ehemann verlor sie durch die Hand der Muslime, sie selbst geriet in
Gefangenschaft. Die Haltung und das Handeln ihrer Familie und ihrer Verwandten
hätten sie eigentlich einen tiefen Hass auf die Muslime und den Wunsch nach
Rache verspüren lassen sollen. Drei Tage vor der Ankunft des Propheten in
Khaibar und ihrer Gefangennahme während des Kampfes hatte sie jedoch im Traum
einen schimmernden Mond gesehen, der von Medina kam, sich in Richtung Khaibar
bewegte und ihr schließlich in den Schoß fiel. Später berichtete sie: "Als ich
gefangen genommen wurde, begann ich zu hoffen, dass sich mein Traum erfüllen
werde." Als sie als Gefangene zum Propheten gebracht wurde, ließ dieser sie
großzügig frei und bot ihr an, entweder eine Jüdin zu bleiben und zu ihren
Leuten zurückzukehren oder den Islam anzunehmen und seine Frau zu werden. "Ich
wählte Allah und Seinen Gesandten.", erzählte Safiya. Kurz darauf heirateten
sie.

Nachdem sie in die Familie des Propheten aufgenommen worden war, erhielt Safiya
den Titel ‚Mutter der Gläubigen". Die Gefährten des Propheten verehrten und
respektierten sie als ‚Mutter". Sie wiederum sah mit eigenen Augen die
Kultiviertheit und die aufrichtige Höflichkeit jener Männer und Frauen, deren
Herzen und Gedanken sich Gott unterwarfen. Ihre Einstellung zu ihren früheren
Erfahrungen änderten sich ganz und gar. Sie wusste die große Ehre, eine Ehefrau
des Propheten zu sein, zu schätzen. Infolge dieser Heirat änderte sich auch die
Haltung vieler Juden, da sie nun den Propheten aus der Nähe betrachten und
kennen lernen konnten. An dieser Stelle soll auch erwähnt werden, dass die
Muslime durch solche engeren Beziehungen zu anderen Völkern und Menschen in die
Lage versetzt wurden, zu verstehen, wie diese denken, fühlen und leben. Dieses
Wissen wiederum ermöglichte den Muslimen zu lernen, wie sie auf diese anderen
einwirken und sie - so Gott will - rechtleiten konnten. Ohne ein gewisses Maß an
Vertrauen, das durch so edle Handlungen wie die Heirat des Propheten mit Safiya
begründet wurde, hätten weder gegenseitiger Respekt noch Toleranz zu sozialen
Normen werden können.

VIII
Sauda bint Zam"ah bint Qais war die Witwe eines gewissen Sakran. Sakran und
Sauda hatten ebenfalls zu den Ersten gehört, die den Islam annahmen und nach
Abessinien fliehen mussten, um der Verfolgung durch die Götzendiener zu
entgehen. Sakran starb im Exil und hinterließ seine Frau vollkommen mittellos.
Der Prophet Muhammad, Friede sei mit ihm, hatte zwar selbst Probleme, seinen
Lebensunterhalt zu bestreiten, sah aber nur eine einzige Möglichkeit, Sauda zu
helfen. Er heiratete sie. Die Hochzeit fand einige Zeit nach dem Tod Khadidschas
statt.

IX
Hafsa war die Tochter von Umar ibn al-Khattab, dem späteren zweiten Kalifen des
Islam. Ihr Mann, mit dem sie erst nach Abessinien und später nach Medina
ausgewandert war, war an den Wunden gestorben, die er in einem Kampf für die
Sache Gottes erlitten hatte. Daraufhin blieb sie eine Zeit lang allein. Doch wie
schon Abu Bakr sehnte sich auch Umar nach der Ehre und der Gnade, dem Propheten
in dieser Welt und im Jenseits nahe zu sein. So nahm der Prophet Hafsa
schließlich zu seiner Frau, um die Tochter seines treuen Anhängers zu beschützen
und zu unterstützen.

Diese Umstände und Motive lagen also den verschiedenen Ehen des Propheten
Muhammad, Friede sei mit ihm, zu Grunde. Wir sehen, dass diese Ehen zum Ziel
hatten, hilfsbedürftigen oder verwitweten mittellosen Frauen ein würdiges Dasein
zu ermöglichen. Sie dienten dem Zweck, aufgebrachte oder verfeindete Angehörige
von Stämmen zu beschwichtigen und ihnen Ehre zuteil werden zu lassen bzw.
denjenigen, die einst Feinde gewesen waren, ein gewisses Maß an
verwandtschaftlicher Verbundenheit und Harmonie zu schenken. Diese Ehen sollten
zuverlässige und ungewöhnlich begabte Menschen, insbesondere einige
außergewöhnlich fähige Frauen, für den Islam gewinnen. Sie beabsichtigten,
innerhalb des vereinenden Bandes des Glaubens an Gott neue Normen für die
Beziehungen zwischen den verschiedenen Völkern zu etablieren und diejenigen
Männer durch Familienbande zu ehren, die einst die ersten Führer der
muslimischen Umma nach dem Tod des Propheten sein sollten. Diese Ehen hatten
überhaupt nichts mit Zügellosigkeit, körperlicher Begierde, Triebhaftigkeit oder
mit irgendwelchen anderen der absurden und abscheulichen Anschuldigungen zu tun,
die die erbitterten Feinde des Islam gegen den Propheten erhoben haben. Mit
Ausnahme von Aischa waren alle Frauen des Propheten Witwen. All seine Ehen
(abgesehen von seiner Ehe mit Khadidscha) wurden geschlossen, als er schon in
fortgeschrittenem Alter war. Sie waren alles andere als Akte der Zügellosigkeit,
sondern unterstrichen vielmehr die Selbstdisziplin Muhammads.

Diese Selbstdisziplin verlangte vom Propheten auch, dass er für jede seiner
Frauen so gerecht wie nur eben möglich sorgte und alles, was er seiner Familie
an knappen Mitteln für Unterhalt, Wohnraum und finanzielle Unterstützung im
Allgemeinen gewährte, gleichmäßig aufteilte. Er widmete all seinen Frauen
gleichviel Zeit und betrachtete und behandelte sie alle gleich freundschaftlich
und respektvoll. Dass seine Frauen (trotz der Tatsache, dass sie aus
unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kamen und unterschiedliche Vorlieben
und Temperamente hatten) gut miteinander auskamen, ist nicht zuletzt seiner
Begabung, Friede und Harmonie zu stiften, zu verdanken. Er war ihnen allen nicht
nur Ernährer, sondern auch Freund und Gefährte.

Ein letzter Punkt ist an dieser Stelle noch zu erwähnen: Die Vielzahl der
Frauen, die dem Propheten gestattet wurde, stellte eine Ausnahme innerhalb des
islamischen Gesetzes dar, die ihm allein vorbehalten war. Einige der Vorzüge und
Weisheiten dieser Sonderregelung, haben wir - so wie wir sie verstanden haben -
bereits erläutert. Kein anderer Muslim darf mit mehr als vier Frauen
gleichzeitig verheiratet sein. Zu jener Zeit, als die Offenbarung, welche die
Polygamie beschränkte, kam, waren die Ehen des Propheten schon alle vollzogen.
Danach war es auch dem Propheten untersagt, ein weiteres Mal zu heiraten. Möge
Gott ihn segnen und ihm Frieden schenken, und möge Er uns in die Lage versetzen,
sein edles Vorbild zu verstehen und ihm zu folgen!

Der Mensch sollte jeden über sich sehen, damit er dem anderen nicht seine
eigenen schlechten Eigenschaften unterstellt.

Wenn aus den Herzen Liebe und Barmherzigkeit verschwinden, machen die
Intelligenz und der Verstand den Menschen zu einer reißenden Bestie und er lässt
sich durch Nichts mehr halten.

noch eine posting vom internet:
»Erstens denke ich, dass es in der Verantwortung all derer liegt, die meinen,
dass die Heirat mit einem neunjaehrigen Maedchen eine anerkannte Norm der
arabischen Kultur war, zumindest einige Beispiele zu nennen, um ihre Ansicht zu
belegen. Ich konnte bisher keine einzige zuverlaessige Quelle in den Buecher
ueber arabische Geschichte finden, nach der ein nur neunjaehriges Maedchen
verheiratet worden waere. Solange kein solches Beispiel gegeben wird, haben wir
keinen vernuenftigen Grund zu der Annahme, dass dies eine anerkannte Norm war.
Meiner Meinung nach wurde das Alter Aishas in den Erzaehlungen dieses
Ereignisses in grober Weise falsch wiedergegeben. Nicht nur das, ich denke dass
nicht nur diese Erzaehlungen hoechst unzuverlaessig sind sondern dass das
geschilderte Ereigniss vor dem Hintergrund anderer historischer Daten sehr
unwahrscheinlich ist. Lassen Sie uns diese Angelegenheit von einem objektiven
Standpunkt aus betrachten. Meine Vorbehalte, diese Erzaehlungen zu akzeptieren,
nach denen Aishas (ra) Alter zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit neun Jahre gewesen
sein soll sind: Die meisten dieser Erzaehlungen wurden von Hisham ibn Urwah
wiedergegeben, der sie von seinem Vater gehoert habe. Ein solches wohlbekanntes
Ereignis haette aber der Logik nach von mehr als bloss ein, zwei oder drei
Leuten geschildert werden muessen. Es ist ziemlich eigenartig, dass niemand aus
Medina, wo Hisham ibn Urwah seine ersten 75 Jahre verbrachte, dieses Geschehen
erzaehlte, obwohl dort Leute lebten wie sein bekannter Schueler Malik ibn Anas.
All die Schilderungen dieses Ereignisses gehen jedoch auf irakische Quellen
zurueck, wohin Hisham nach Vollendung seines 75 Lebensjahres verzog. Tehzeeb
al-Tehzeeb, eines der bekanntesten Buecher ueber die Biografien und die
Zuverlaessigkeit der Leute die Erzaehlungen ueber das Leben des Propheten (pbuh)
weitergaben, beschreibt dass laut Yaqub ibn Shaibah: "die Erzaehlungen von
Hisham zuverlaessig sind ausgenommen derer, die von Irakern weitergegeben
wurden". Zudem sagt dieses Buch, dass auch Malik ibn Anas (der Begruender einer
der 4 islamischen Rechtsschulen, Anm. des Uebersetzers) die Erzaehlungen Hishams
als unzuverlaessig einstufte, die durch Iraker weitergegeben wurden. (Buch 11,
Seite 48 - 51). Meezaan al-Ai`tidaal, ein anderes Buch ueber die Erzaehler von
Traditionen des Propheten (pbuh), sagt aus, dass Hisham in seinen alten Tagen an
Gedaechtnisschwund litt (Buch 4, Seite 301 - 302). Nach allgemein akzeptierten
Traditionen, wurde Aisha (ra) etwa 8 Jahre vor der Hijrah geboren (die
Auswanderung von Mekka nach Medina, Anm.d.Ue). Nach einer anderen Erzaehlung bei
Bukhari (Kitab al Tafseer) war Aisha bei der Offenbarung der 54. Sure des Koran,
Al Quamar, nach ihren eigenen Worten "Ein junges Maedchen". Die 54. Sure des
Koran wurde 9 Jahre vor der Hijra offenbart. Nach dieser Tradition war Aisha zu
diesem Zeitpunkt also bereits ein junges Maedchen (jariya), und kein Kind
(sibyah). Offensichtlich steht diese Erzaehlung, so man sie fuer wahr haelt, in
klarem Widerspruch zu den Angaben von Hisham bin Urwah. Ich sehe absolut keinen
Grund diese Erzaehlung nicht als wahrscheinlicher zu betrachten, besonders wenn
man die Kommentare der Experten ueber die Zuverlaessigkeit des Hisham
beruecksichtigt. Laut einer Anzahl von Erzaehlungen, begleitete Aisha (ra) die
Muslime in die Schlachten von Badr und Uhud (das sind Orte, Anm d.Ue). Weiter
wird in Geschichtsbuechern und Ueberlieferungen beschrieben, dass niemand unter
15 Jahren an der Schlacht von Uhud teilnehmen durfte. Alle Jungen unter 15
Jahren wurden nach Hause geschickt. Aishas Teilnahme an diesen Schlachten zeigt
klar, dass sie nicht 9 oder 10 Jahre alt war. Schliesslich begleiteten Frauen
die Maenner zu den Schlachten, um ihnen zu helfen, nicht um ihnen zur Last zu
fallen. In Uebereinstimmung mit fast allen Historikern war Asma (ra), die
aeltere Schwester Aishas (ra), 10 Jahre aelter als diese. Sowohl in Taqreeb
al-Tehzeeb wie in Al-Bidayah wa al-Nihayah steht, dass Asma 73 Jahre nach der
Hijra starb, im Alter von 100 Jahren. Wenn also Asma 73 Jahre nach der Hijra 100
Jahre alt war, war sie zum Zeitpunkt der Hijra 27 oder 28 Jahre alt. Also war
Aisha, die im Jahre 1 oder 2 der Hijra heiratete, zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit
zwischen 18 und 20 Jahre alt. In seiner Abhandlung ueber islamische Geschichte
schreibt Tabari ueber Abu Bakr (den ersten Kalifen, ein ehemaliger Sklave, Vater
von Aisha,Anm d.Ue.) dass Abu Bakr 4 Kinder hatte und alle diese Kinder vor der
Offenbarung des Islam (Jahiliyya) geboren wurden. Das heisst, dass Aisha zum
Zeitpunkt ihrer wahrscheinlichen Heirat im Jahre 1 der Hijra mindestens 14 Jahre
alt gewesen sein musste. Nach Ibn Hisham, dem Historiker,trat Aisha (ra) einige
Zeit vor Omar ibn Khattab (ra) zum Islam ueber. Das bedeutet, dass Aisha im
ersten Jahr der Offenbarung des Islam Muslima wurde. Laut der Erzaehlung die
behauptet dass sie mit 7 heiratete, war sie zu diesem Zeitpunkt, im ersten Jahr
des Islam, aber noch nicht geboren. Tabari sagt desweiteren, dass Abu Bakrs als
er plante nach Habsah umzusiedeln (8Jahre vor der Hijra) zu Mutam ging, mit
dessen Sohn Aisha verlobt war, und ihn bat Aisha als die Frau seines Sohnes in
sein Haus zu nehmen. Mutam weigerte sich, weil Abu Bakr Muslim geworden war.
Daraufhin wurde die Verlobung mit Aisha aufgeloest. Wenn nun Aisha zum Zeitpunkt
ihrer Heirat 7 gewesen sein sollte, waere sie auch zum Zeitpunkt der
Uebersiedlung Abu Bakrs nach Habshah noch nicht geboren gewesen. Daher ist es
vernuenftig anzunehmen, dass Aisha nicht nur mindestens 8 Jahre vor der Hijra
geboren war, sondern zu diesem Zeitpunkt bereits eine junge Lady war, durchaus
alt genug zum heiraten. Nach einer Erzaehlung von Ahmad ibn Hanbal, kam Khaula
(ra) nach dem Tod Khadijahs (Mohammeds erster Frau) zum Propheten um ihm zu
raten wieder zu heiraten, woraufhin der Prophet sie fragte an wen sie denn
daechte. Khaula sagte: "Du kannst eine Jungfrau heiraten (bikr) oder eine Frau
die bereits verheiratet war (thayyib)". Als der Prophet sie fragte, wer die
Jungfrau sei, schlug Khaulah Aisha vor. Alle die arabisch koennen wissen dass
das Wort "bikr" im Arabischen nicht fuer unreife 9-jaehrige Maedchen verwendet
wird. Das Wort fuer kindliche Maedchen waere, wie schon gesagt, "Jariyah".
"Bikr" hingegen wird fuer eine unverheiratete Lady benutzt, und ein 9-jaehriges
Maedchen ist offensichtlich keine LAdy. Laut Ibn Hajar, war Fatima (ra) 5 Jahre
aelter als Ayesha. Fatimah wurde geboren als der Prophet (ihr Vater) 35 Jahre
alt war. Auch wenn man dieses Datum fuer wahr haelt, kann Aisha zum Zeitpunkt
der Hijra nicht juenger als 14 gewesen sein, und nicht juenger als 15 oder 16
zum Zeitpunkt ihrer Heirat. Dies sind einige der Hauptargumente die gegen die
allgemein akzeptierte Ansicht ueber Aishas Alter bei ihrer Heirat sprechen. Nach
meiner Meinung war es weder arabischer Brauch, Maedchen mit 9 oder 10 Jahren zu
verheiraten, im Sinne von die Ehe zu vollziehen, noch heiratete der Prophet
(pbuh) Aisha (ra) in so jungen Jahren. Die Menschen Arabiens hatten deswegen
nichts gegen diese Hochzeit einzuwenden, weil sie nie in der Weise stattfand wie
man behauptet.«

Dies alles hat mir jemand names enfal@freenet.de geschickt....