KEINEN ALKOHOL!!!
Gicht sollte immer behandelt werden. Zu ihren lebensbedrohlichen Folgen können Bluthochdruck und schwere Nierenschäden gehören. Wenn sich die Harnsäure-Kristalle erst in den Nieren ablagern, kann es im schlimmsten Fall zum Nierenversagen kommen.
Gegen den akuten Gichtanfall hilft nur Schmerzmittel in hoher Dosierung: „Nicht-steroidale Antirheumatika, wie Indometacin oder die verträglicheren COX-2-Hemmer, kombiniert mit kühlen Umschlägen lassen die heftigen Schmerzen nach wenigen Stunden abklingen“, erklärt der Rheumatologe Josef Zacher.
Schon lange hat sich das Pflanzengift der Herbstzeitlosen bewährt, das Colchicin. Bereits in der Antike entdeckten es die Griechen als effektives Mittel gegen den Gichtanfall. Colchicin müssen Ärzte wegen seiner starken Nebenwirkung jedoch mit großer Vorsicht verschreiben. Geht die Gelenkentzündung nicht zurück, setzen die Ärzte auch Kortison ein.
Ziel der weiteren Behandlung ist es, den Harnsäure-Spiegel dauerhaft zu senken. Dafür setzten Ärzte zunächst auf zwei Medikamentenwirkstoffe. Allopurinol und Febuxostat hemmen die Bildung von Harnsäure. Das so genannte Benzbromaron packt das Übel von der anderen Seite und beschleunigt die Harnsäure-Ausscheidung. Bis zu einem gewissen Grad baut sich der zerstörte Knochen danach wieder auf.
„Meistens würde anschließend eine gesündere eiweißarme Ernährung reichen, um die Gichtanfälle zu vermeiden“, weiß Josef Zacher. Die erlösende Methode lautet: Wenig Fleisch oder Fisch und viel trinken – aber eben keinen Alkohol. Gerade Bier, so fanden Hyon Choi und seine Kollegen von der Harvard-Universität in Boston heraus, löst die Anfälle aus. Doch wer verzichtet schon gern auf die täglichen Freuden: Nur wenige Patienten halten sich dauerhaft an die gichtangepasste Diät.
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