Thema: Kino & Film
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1978  
Alt 13.05.2005, 11:51
Benutzerbild von garakedi
garakedi garakedi ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 331
Standard Königreich der Himmel!

Es ist schwer in Zeiten Aufruf zum heiligen Kreuzzug (Bush-Rede) und zum Papstwahl und geschweige denn Druck durch die Medien und Geldgeber, einen neutralen und objektiven Film über die Geschichte zu drehen. So hat der Regisseur Ridley Scott einen missglückten Hannibal zu drehen. Wenn uns der Regisseur die Schönheiten der Wüste bewundern lässt, dann beginnt das erste Dilemma nämlich das Schwelgen im Exotismus könnte eine gewaltige Unkorrektheit sein. Im Laufe der zweieinhalb Stunden stirbt der König von Jerusalem und mit ihm der Frieden. Der König von Jerusalem wird als ein aufgeschlossener und toleranter König dargestellt, der seine eigene Leute aufhängen lässt, weil sie Araber getötet haben, in Zeiten der Kreuzzüge undenkbar! Da fängt die Geschichtsverkitzelung an, dann wird dezent verschwiegen dass die Kreuzzügler als sie die Stadt Jerusalem eingenommen haben, haben sie 40 000 Frauen, Kinder, die sich ergaben und Waffenlos waren, regelrecht geschlachtet wurden, wie Tiere. All das ist in dem Film gar nicht vorhanden. Die zwei Unglaubwürdigkeit versteckt sich hinter den schön klingenden Worten und Appellen. In einer programmatischen Rede spricht sich Balian, der Hauptcharakter, vollmundig von jeglicher imperialistischen Absicht frei, wenn er seine Krieger allein für den Schutz der Einwohner Jerusalems antreten lässt. Nun damit ist der vollkommen rein gewaschen aus jeder Schuld und Sünde. Das nennt mal wohl im Christentum Selbst-Absolution. Der Film gaukelt uns einer Friede-, Freude-, Eierkuchen- Welt vor. Der Zuschauer soll sich lieber an Schönheiten der Wüste, der Prinzessin erfreuen als sein Gehirn einzuschalten. Der König der Muslime Saladin, mit einem unsympathischen und grimmigen Gesicht fordert Rache für die überfallene Karawane durch die Christen.
Saladin mit seiner übermächtigen Armee, der eigentlich beim vorbeigehen locker 10 christliche Städte erobert hätte, hat unglaublich große Schwierigkeiten wegen einer kleine christliche Festung, und muss zum Schluss sogar nachgeben.
Mit seinem klinisch hochgezüchteten Sandalenfilm präsentiert uns Scott einen Unterhaltungsfilm, der nur auf christliche Vorstellungen basiert.
Jeder gottverdammter Klotür-Spruch hat mehr Wahrheitsgehalt als dieser Film!