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Alt 03.05.2005, 16:23
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donpepelino donpepelino ist offline
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Standard Der Held der Türken

Geboren und aufgewachsen ist Mustafa Kemal im, damals
osmanischen, Thessaloniki (türk.: Selanik) im heutigen
Nordosten Griechenlands. Geboren 1881 und verstorben
1938 in Istanbul.

-In Thessaloniki besuchte er die Grund-und
Mittelschule. Ein offenes Geheimnis ist das, Mustafa
Kemal von einer Schule angenommen wurde die in
Thessalonikie dafür bekannt war nur Abkömmlinge der
sogenannten Dönme (Juden die zum Islam konvertiert
sind, auch Sabbataiisten genannt) zu unterrichten.
Mustafa kemal besuchte also als einizger bzw. erster
muslimischer Schüler zu diese berüchtigte Schule.

-Heute wird immer wieder heftig um die
familiäre-religiöse-ethnische Herkunft des Mustafa
Kemal gestritten. Genaues ist nicht zu erfahren,
besonders weil diesbezügliche Archive seitens der
kemalistischen Türkei der Öffentlichkeit nicht
zugänglich gemacht werden. Deshalb gibt es viele
Theorien. Das Mustafa Kemal aus einer muslimischen
Familie stammt wird kaum bezweifelt. Von seinem Vater
weiss man aber fast nichts. In türkischen Schulbüchern
gibts zwar ein gemaltes Bild seines Vaters, doch ist
das ganze so augenfällig-propagandistisch das kaum
jemand (ausser den Kemalisten natürlich) diese
Information für echt bzw. historisch hält. Der Vater
soll diesen offiziellen Informationen nach osmanischer
Zollbeamter gewesen und früh verstorben sein. Mehr und
deutlicheres ist über die Mutter bekannt, die nach der
Gründung der Republik verstorben ist.

-Mustafa Kemal wird von unabhängigen Quellen ethnisch
als Pomake eingeschätzt. Die Pomaken sind
bulgarischsprache Muslime. Sie waren vollständig in
die muslimisch-osmanische Gesellschaft integriert und
zumeist zweisprachig (bulgarisch und türkisch).
Einigen Quellen zufolge soll Mustafa Kemals Familie zu
den Bektaschis (eine alewitische Gruppe) gehört haben.
Wenn man bedenkt das die Bektaschis auch auf dem
Balkan stark verbreitet waren (heute noch besonders in
Albanien) ist das nicht von der Hand zu weisen. Jedoch
gibt es dafür keine offiziellen Beweise. Auch befolgte
Mustafa Kemal, wie generell bekannt ist, den
sunnitischen Ritus. Für die Bektaschi-These spricht
aber vielleicht noch das M. Kemal zur Zeit des
türkischen Befreiungskampfes der unmittelbar nach dem
Ersten Weltkrieg gegen die alliierten Besatzungsmächte
geführt wurde, besonders enge Kontakte zum
Bektaschi-Orden hatte.

-Thessaloniki war in dieser Epoche eine
kosmopolitische Stadt, vielleicht sogar noch stärker
(kosmopolitisch) als Istanbul. Es gab eine große
jüdische Gemeinde, die zu den einflußreichsten in
Europa zählte. Auch waren hier die Dönme sehr
einflußreich. Daneben bestanden größere christliche
Minderheiten (orthodoxe Bulgaren, Griechen und
Mazedonier). Seit den 1890er Jahren gab es einen
permanenten Guerillakrieg (von mazedonischen Rebellen
gegen die osmanische Verwaltung) in der Region. Das
brachte auch viele europäische Agenten in die Region,
die ihre Hauptbasen Generell in Form der Konsulate in
Thessaloniki hatten. Und schließlich war die Stadt der
Hauptsitz starker Freimaurerlogen die von den
ausländischen Agenten gegründet wurden und viele
osmanische Oppositionelle (solche die gegen die
Regierung des Sultankalifen Abdulhamid II. waren) für
ihre imperialistische Politik rekrutierten.

-Mustafa Kemal war schon als junger Offizier bekannt
dafür das er sich gerne in dieser community bewegte
und viele Nichtmuslime und Ausländer zu seinen
Freunden zählte. Seine Raki-Gesellschaften sind noch
heute berüchtigt. In dieser Zeit schloss er sich, wie
viele junge Offiziere, der sogenannten
Jungtürken-Bewegung an. Thessaloniki war als Hochburg
dieser Bewegung bekannt. Andere, später berühmtere,
Jungtürken aus Thessaloniki bzw. dem mazedonischen
Revier waren Talat Pascha (war ursprünglich ein
kleiner Postangestellter in Thessaloniki) und Enver
Pascha (machte sich als osmanischer Offizier einen
Namen im mazedonischen Guerillakrieg).