Leserbrief an TAZ: Orhan Pamuk
Betreff: „Anatolischer Büchersturm“ vom 11.04.2005 von Jürgen Gottschlich
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihr Artikel beweist ein weiteres Mal, dass die Armenierfrage in der Türkei kein Tabu ist sondern offen diskutiert wird. Wir wünschten uns jedoch, dass in Armenien ebenfalls offen und tabulos diskutiert würde.
Orhan Pamuks Aussage, dass „30.000 Kurden“ umgebracht worden seien, ist nicht richtig sondern äußerst perfide, da sie alle Opfer wie z. B. türkische Soldaten, Gendarmerie, Polizisten, PKK-Guerillas sowie Zivilisten im Krieg gegen die PKK von 1984-1999 in einen Topf wirft.
Der PKK-Krieg fand nicht vor 90 Jahren statt. Orhan Pamuk hat diese Jahre selbst miterlebt, von daher finden wir es eine maßlose Unverschämtheit, dass er besseren Wissens von „30.000 Kurden“ spricht und diese Angabe kritiklos und ohne Hinterfragen übernommen wird, obwohl in den westlichen Medien jahrelang über den Krieg gegen die PKK berichtet wurde und die Opferanzahl und deren Zusammensetzung bekannt sind.
Mit freundlichen Grüßen
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