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Alt 11.02.2005, 15:43
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Standard Ein Blick in die Medien

Ein Blick in die Medien genügt, um festzustellen, daß das Bild der Frau in einem bestimmten Ideal besteht. Eine Idealfrau hat jung, schlank und möglichst blond zu sein. Kaum eine Frau entspricht diesem Ideal, und doch haben die meisten es derart verinnerlicht, daß sie enorme Energien aufwenden, um sich ihm anzunähern. Keine Frauenzeitschrift kommt ohne Diäten aus - anscheinend eins der beliebtesten "Frauenthemen". Frau ist dabei, eine Diät zu machen, hat gerade eine hinter sich oder plant, sich einer zu unterziehen. Nicht ohne Folgen: Die Anzahl der Eßstörungen nimmt, besonders unter jungen Frauen, ständig zu. Offiziell leidet jede zehnte Frau unter einer Eßstörung wie Magersucht, Bulimie o.ä. - Wie hoch die tatsächliche Ziffer ist, kann man nur erahnen.

Die Produktion eines Idealbildes, dem die große Mehrheit der Frauen nachläuft, ohne es je zu erreichen, ist dabei nichts anderes als ein immenses Geschäft. Die Industrie des Schönheitswahns boomt: Schönheitsoperationen unterhalten ganze Kliniken, und die Jahresumsätze der Kosmetikindustrie sprechen für sich. Die Modewelt ist ein weiterer Industriezweig, der ein Interesse daran hat, das "Ideal" ohne Hinterfragung aufrechterhalten zu sehen. Man spricht nicht umsonst von einem Modediktat. Frauen sind in erster Linie Konsumentinnen, denen man vermittelt, das für einen Ausdruck ihrer Individualität zu halten, was in den Chefetagen der Industrie als Lifestyle, in oder out geplant und für Millionen von Menschen auf den Markt geworfen wurde. Ob man dies wohl als Freiheit bezeichnen kann?

Hat frau die allgegenwärtige Botschaft von Medien und Industrie aufgenommen, ist sie überzeugt: Glücklich und erfolgreich kann nur sein, wer diesem Ideal entspricht. Die Verzweiflung, die darüber eintritt, daß sie es nicht schafft, diesem Bild zu entsprechen, oder daß sich die gesamte Projektion als Trugschluß erwiesen hat und Glück und Erfolg sich auch dann nicht einstellen, wenn sie dieses Ideal erreicht hat, spiegelt sich nicht zuletzt in der Statistik des Alkohol-, Tabletten- und Drogenmißbrauchs wieder.