Einzelnen Beitrag anzeigen
  #864  
Alt 24.05.2004, 18:05
Benutzerbild von fujitsu
fujitsu fujitsu ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 0
Standard Menschenrechte .demokr? ein leeres Wort!

Soviel zur Grundlage und zum theoretischen Anspruch der Menschenrechte. Sind sie aber nicht mehr als ein hehres Ideal, das auf dem Papier steht und in dessen Namen Organisationen wie die UNO, aber auch Staaten wie die USA, Großbritannien und Frankreich weltweit Operationen militärischen Charakters ausführen bzw. sich das Recht nehmen, Regierungen als legitim oder illegitim zu bezeichnen?

Mit der Heuchelei und Doppelmoral, die mit der Idee der Menschenrechte vom Beginn ihrer Geschichte bis heute verbunden ist, haben besonders die nicht europäischen Völker und Kulturen ihre einschlägigen Erfahrungen gemacht. Schon in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung ist zwar davon die Rede, daß alle Menschen "gleich, frei und unabhängig" sind, doch galten die beschriebenen Rechte nur für einen quasi elitären, weißen Herrenclub europäischer Abstammung. Für die amerikanischen Indianer, die unter grausamsten Bedingungen ihres Landes, ihrer Kultur und Sprache und jeglicher Rechte, wenn nicht sogar ihres Lebens beraubt und wie Tiere gejagt wurden, galten die "Menschenrechte" ebensowenig, wie für die in Afrika "erbeuteten" und als Sklaven in die Kolonien Europas verschleppten, die - wie übrigens auch die weißen Frauen - offenbar keine Menschen im Sinne des Gesetzes waren. Bleibt zu erwähnen, daß die Nachfahren dieser damals Entrechteten auch heute von einer Umsetzung der "Menschenrechte" nur träumen können.

Das Land, in dem für einen großen Prozentsatz der Bürger nicht einmal elementarste Grundrechte, wie das Recht auf medizinische Versorgung, Unterkunft und ausreichende Nahrung gewährleistet werden, sieht sich nichtsdestotrotz in der Rolle des Vorreiters, wenn es darum geht, wie ein moderner Zorro vermeintliche Menschenrechtsverletzungen überall in der Welt anzuklagen und zu "rächen


Jedem nur halbwegs aufmerksamen Beobachter des weltpolitischen Geschehens ist diese Doppelmoral längst bewußt geworden. Den als Menschenrechtsverletzungen deklarierten Vorgängen in Kuwait wurde ein massives Aufgebot an militärischer Stärke entgegengesetzt. Bis zum heutigen Tag ist die Zivilbevölkerung des Irak durch das UN-Embargo ihrer Grundrechte auf Nahrung und medizinische Versorgung beraubt, während das Problem der entrechteten Muslime Bosniens über lange Jahre von Konferenz zu Konferenz verschleppt wurde. Universalität der "Menschenrechte"? Universelles Profitdenken ist wohl eher zutreffend.