...wollte ich eigentlich nicht antworten. Du neigst dazu, Antworten auf Dich zu überlesen und unbeantwortet zu lassen, wenn sie Dich zu sehr herausfordern.
Aber was soll´s:
>>muß liebe gleich selbstaufgabe sein?muß man dafür eins mit dem partner werden und selbst später dafür fragen warum man das eingentlich alles macht?<<
Wer sprach hier von Muss?
Und wer sprach in diesem Text von stetiger Selbstaufgabe? Es war der Ausschnitt eines Momentes. Alles hat gepasst - und Frau wollte dort einfach in ihrem Glück in ihrem Mann aufgehen.
Entgegen dem ganzen Pseudo-Emanzipation-Gehabe der Frauen, muss man nicht immer Anti-Rollenspezifität zeigen, um als emanzipiert zu gelten. Emanzipation setzt Autonomie voraus - das heißt, dass man sich nicht immer unkritisch der Tendenz in der Gesellschaft beugen muss und sich dessen bewusst ist.
Die Frau, die dieses Glück in der Demut zu ihrem Mann empfindet & stark genug [ja, genau STARK genug] ist, das entgegen all der Erwartungen in der Gesellschaft durchzusetzen trotz großen Fragezeichen in den Augen & dem Kopfschütteln anderer Frauen, ist wahrhaft emanzipiert.
Ist die "emanzipierte Frau" nicht auch einfach nur eine Rolle, in die Frau gepresst wird? Die neue Geschlechterrolle?
Ich hatte mit diesem Text weniger vor, eine gesellschaftskritische Diskussion einzugehen, obwohl mir bewusst war, dass er so eine auslösen würde. Ich wollte viel mehr diesen Frieden & diese Hingabe vermitteln, die diese Frau in dieser "Geschichte" einfach dabei empfand, ein Teil ihres Mannes zu sein. Durch ihn zu atmen - weil sie gar keine eigene Person mehr war. Nicht, weil sie so schwach ist, sondern weil sie so sehr & so tief bei ihm sein will, dass alles Andere ihr gleich ist.
Lest mal die Art der Liebe, wie sie Mecnun & Leyla leben. Oder die Sufis. Dann kommt Euch mein Text vielleicht nicht mehr all zu entfremdet vor.
Schönen Tag noch.
Dary