Almanim iste
Ich glaube, dass grundsätzlich der Mensch als solcher dazu neigt die eigenen sozialen Unfähigkeiten und Ungerechtigkeiten, all die Fehler, die er mit sich trägt auf andere zu übertragen. Weil es viel einfacher ist und viel unpersönlicher diese von außen zu betrachten und so jegliche Verantwortung von sich gewiesen werden kann.
Ein aufbauschen in den Medien geschieht doch überall auf der Welt und nicht nur in der Schublade Deutschland.
Es mag sein, dass sich bei uns Deutschen ein Bild des Stereotypen Türken manifestiert hat.
Es ist beschränkt und zeigt nicht von geistiger Größe an diesem Bild festzuhalten, dennoch liegt der Ursprung in beiden Nationen.
So haben die Deutschen jegliche Kreativität der Türken begrenzt und somit auch der Türke sich selbst. Denn hat er nicht ein wenig auch dafür gesorgt, dass dieses Bild entstand und es auch weiter bestehen bleibt?
"Was guckst du?", könnt ich fragen. Ich tue es aber nicht. Ich könnte meine türkische Nachbarin fragen weshalb sie bei ihrem prügelnden Manne bleibt, weshalb sie seit 12 Jahren in Deutschland kein Deutsch spricht. Ich könnte meine deutsche Nachbarin fragen, wieso sie das gleiche Schicksal erträgt.
Die Antwort wäre international die gleiche.
Was bleibt ist ihnen als Zuhörer zur Seite zu stehen.
Das ist doch nur eines dieser angeblichen Charakteristiken die in irgendwelche Nationalschubladen geschoben werden.
Du hast Recht Katil, die Welt ist heuchlerisch und voll von Doppelmoral.
Doch dies an Nationen festzumachen ist mir zu einfach. Hier fehlt, dort fehlt.
Wir rebellieren und halten uns für klug Fehler zu erkennen.
Machen wir es besser. Denn Verwerfliches und Schlechtes wird immmer mehr.
Die Deutschen (welche du genau auch immer meinst) die du alle über einen Kamm scherst sind ebenso wenig das Ideal wie andere Menschen. Denn das macht uns aus, dass wir Menschen sind. Sich gegenseitig Vorwürfe an den Kopf zu werfen führt zu hitzigen Diskussionen. Und das ist immer ein Streitgespräch.
Es liegt an uns es an unsere Kinder weiterzugeben was uns wichtig ist. Denn sie wird es immer geben überall auf der Welt.
Und wenn wir diese als Menschen und damit auch ihre Gefühle und Gedanken ernst nehmen wird sich auch die Gesellschaft entspannen.
Denn Doppelzüngigkeit, Ellenbogenhiebe, Scheuklappendenken und die Verschiebung sämtlicher Werte zeigt mir einen weniger nationalen Verfall als ein Mangel in einer ganz anderen Ecke.
Intoleranz schreibt Geschichte.
Toleranz hilft sie zu ertragen.
Ich hoffe wirklich alle Menschen lernen eines Tages aus der Geschichte.
Eine Frage Katil, was ist mit den halben Nationen? Wo wird man in deiner Liste eingeordnet, wenn man türkisches Blut in sich trägt und sich innerhalb Deutschlands mit seinem - noch funktionierenden - Sozialsystem eigentlich ganz wohl fühlt?
Ich bin geneigt mich für meine Tochter als Deutsche Mutter entscheiden zu müssen, wenn ich dich lese. Doch ich tue es nicht.
So höre ich türkische Musik in einer deutschen Wohnung und esse meinen Pizza weiterhin am liebsten beim Griechen um die Ecke. Und erfreue mich an so viel Vielfalt.
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