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Alt 16.04.2004, 11:32
ayla33nrw
 
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Standard Vertragen sich Islam und Demokratie?

ein Zeitungsartikel aus der NRZ (15.04)

KONFRENZ / Der koran stellt kein Hindernis dar.

ISTANBUL. Dies Islamische Welt hat ein Imaga- Problem- darin waren sich die Teilnehmer einer einmaligen Konfrenz einig, die jetzt in Istanbul stattfand. Beim weltweit ersten " Kongress der Demokraten aus islamischen Welt " diskutierten hochrangige Politiker, Intelektuelle und Wissenschaftler aus Ländern von Nigeria bis Indonesien über die Verbindung von Islam und Demokratie. Viele Moslems fühlen sich in die Defensive gedrängt, das war bei der Istanbuler Konferenz ganz deutlich zu spüren. Spätestens seit den anschlägern vom 11. September ist ihre Religion in Verruf geraten; sie müssen sich den Vorwurf gefallen lassen , der islam toleriere Gewalt und sei ein Hindernis für den Fortschritt.

Die rund eine Milliarde Moslems auf der Welt könne aber nicht für alle Probleme den westen verantwortlich machen, sagte der türkische Justizminister Cemil Cicek bei der Istanbuler Konferenz. Die Moslems müssten sich selbst fragen, was sie falsch gemacht hätten.An den Religion liegt es nicht, waren sich die Teilnehmer der Konferenz sicher. Für sie steht fest , dass islam und Demokratie sehr wohl zusammen gehen. beispile wie das Gastgeberland Türkei oder Indonesien zeigen nach ihrer Ansicht, dass es keine grundsätzlichen Widersprüche zwischen der islamischen Religion und einem demokratischen Staatswesen gibt.

Wenn es der Koran kein Hindernis darstellt, warum hat ide islamische Welt denn so viele Probleme mit der Demokratie?Für die Istanbuler Konferenz- bei der Vertreter aus Iran , Saudi-Arabien oder Sudan durch Abwesenheit auffielen-war die Antwort auf die Frage klar: Nicht die Religion ist das Problem, sondern der Missbrauch der Religion durch autoritäre Regime. Einen Wandel kann es nur von innen geben, darin waren sich Politiker und Intelektuelle einig.

Die islamische Reformer lehnen das angekündigte Programm der USA zur Demokratisierung des Nahen Ostens deshalb strikt ab. Diese Einmischung von außen werde am Ende nur den radikalen Kräften weiteren Auftrieb geben, warnte der jordanischer Außenminister Marwan Muascher in Istanbul. Der notwendige Reformdruck muss von den Moslems selbst kommen- und dann wird sich vielleicht auch etwas am schlechten Image der islamischen Welt änder.