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Alt 05.03.2004, 15:51
unknown
 
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Hallo!

Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber ich denke, Du schmeisst hier gerade mehrere Dinge in einen Topf.

Wieviel kennst Du denn von Osten? Was Du hier aufgezählt hast, sind doch eher Errungenschaften des arabischen Ostens. Wie wir beide wissen, sind die Türken eher ein fernöstliches Volk. Das Türkische hat sogar Verwandschaft mit dem Japanischen. Also wenn man schon den kulturellen Errungenschaften des Ostens das Wort redet, dann doch bitte korrekt. Wie Du schon korrekt bemerkt hast, hat der Okzident erst durch den Orient sein kulturelles Erbe wiederentdeckt. Während die barbarischen Horden über Rom herfielen und alles zerstörten, lasen (!) die Araber die Bücher von Aristoteles und Konsorten. Erst später - nach den Kreuzzügen - hielten diese Werke wieder Einzug im Okzident, was die Renaissance (Wiedergeburt) erklärt. Auch erlangten Philosophen wie Ibn Sina (Im Westen als Avicenna bekannt) eine gewisse Prominenz. Diese Entwicklungen könnte man noch weiterverfolgen; leider fehlt es mir aber an Wissen zu diesem Thema. Factum ist aber, dass es sich um das Verdienst der Araber handelte und nicht der Türken. Die Türken waren eher große Eroberer, ohne Frage, aber darauf reduziert sich das kulturelle Erbe. In meinen Augen ist somit sehr wohl Grund genug vorhanden, sich über seine kulturelle Identität Gedanken zu machen. Vielleicht ist es sogar eine Krise. Wer weiss? Aber birgt nicht jede Krise auch eine Chance?

b) Ich kenne sehr wohl Deutsche, die sich um ihrer Vergangenheit schämen. Und nicht nur wegen des Dritten Reiches, sondern auch wegen der Kreuzzüge, der Hexenverbrennungen, der Judenprogrome, des 30 Jährigen Krieges, der Mallorca-Touristen usw usf. Ich denke, dass dies auch gut ist. So bleibt man wenigstens auf dem Boden. ;-)

AbuAyyas