[klassefrau]

da ist auch ein Weg.

@Rauchwolke, ich kann Sie sehr gut verstehen. Meine Sehnsucht nach der Heimat ist heute noch ungestillt. Ich habe den Versuch gewagt und bin 1998 in die TR, um mir dort eine Existenz aufzubauen. Geschäftlich war alles einwandfrei. Aber die Mentalität hat sich radikal verändert. Es war nicht mehr die Türkei meiner Kindheit, wo die Menschen offen, ehrlich, human und großherzig waren.
Das, was ich dort sah, hat mich befremdet und erschrocken.
Eltern, die ihre Kinder statt zur Schule zum Schuheputzen schickten, damit sie sich einen deutschen Fernseher kaufen können, statt einer türk. Marke. Nicht aus Armut, sondern aus Konsum- und Kapitalgier.
Menschen, die ihre Kinder früh aus der Schule rausnehmen, obwohl sie genial sind, damit sie ja nicht modern werden und anfangen, demokratisch oder liberal zu denken.
Es klingt alles sehr primitiv. Aber das war alles in Izmir!!!
Auf der einen Seite die Wohlhabenden Luxusmenschen, die für ihren Hund einen ausländischen Babysitter haben, auf der anderen Seite die Menschen aus den Dörfern von Überall, die das gute und bequeme Leben suchen in Großstädten.
Gastfreundschaft gibt es nur noch für Touristen. Geiz und Egoismus sind Tagesordnung. Meine ganzen Kindheitsbilder waren zerstört. Also bin ich nach 5 Monaten wieder zurückgekommen.
Mein Ziel ist es nun, hier zu leben und dort Unternehmen zu gründen. Denn dort kann ich nicht mehr leben.!