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Alt 28.01.2004, 05:55
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darya darya ist offline
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Standard Aus welcher...

... Perspektive sollten wir das nun betrachten? Nur aus der Biologischen? Nur aus der Religiösen? Oder aus Beiden?

Aus rein evolutionsbiologischer Sicht könnte man davon ausgehen, dass unser ((individuelles)) Verhalten genetisch determiniert ist und auch gewisse Aversionen und Potentiale genetisch bedingt & vererbbar sind. - Aber aus ganz seltsamen Gründen scheitern Menschen am Kasper-Hauser-Versuch. Wohingegen Spinnen oder andere Tiere, deren Instinkthandlungen nicht so variabel sind wie die des Menschen oder anderen Tieren mit stark ausdifferenzierteren Gehirnen, nicht am Model lernen müssen, um z.B. Spinnennetze zu bauen oder Nester zu errichten. Wenn Du sie nach ihrer "Geburt" isolierst und keinen externen Reizen aussetzt (( Kaspar-Hauser-Versuch )), werden sie dennoch wissen, was zu tun ist. Ihr Verhalten ist demnach völlig festgelegt.

Beim Menschen ist das anders. Sie müssen am Vorbild lernen oder Dinge ausprobieren & simulieren - es geht noch weiter: Menschen (( Kinder )) müssen in gewisser Hinsicht gezielt gefördert werden, damit sie ihre Kapazitäten auch nutzen können.

Aus psychologisch-pädagogischer Sicht betrachtet, sind Menschen und ihre Verhaltensmuster lediglich ein Produkt ihrer Sozialisation. Das heißt, dass sie durch ihre Wahrnehmung, durch die Erziehung und die verinnerlichten Ge- & Verbote geprägt und geformt werden. Dabei spielen aber auch die genetischen Voraussetzungen eine Rolle: Talente, geerbte Verhaltensmuster etc. werden dann je nach Erziehung & Sozialisation entweder gefördert oder unterdrückt.
Da aber jede Sozialisation anders verläuft & Talente und Temperament physiologisch bedingt zu sein scheinen, ist auch jeder Charakter verschieden - sprich": individuell.

-&gt&gt Aus diesen Perspektiven ist die Individualität quasi ein Produkt von endogenen ((genetischen, körperlichen)) Faktoren & exogenen (( Erziehung, Umfelt, Sozialisation )) Faktoren. Aus evolutionsbiologischer Sicht könnte man dann meinen, habe die Individualität beim Menschen folgenden Sinn: Wir Menschen sind "Rudeltiere" - also sind wir aufeinander angewiesen und leben in Gemeinschaften - in Symbiose. Je vielfältiger die Fähigkeiten der Mitglieder einer Gemeinschaft sind, desto mehr Aufgabengebiete können spezifisch abgedeckt werden. (( Eben je nach Talent & Fähigkeiten ))

Doch ist das Verhalten die Seele?
Nein. Ich denke nicht, dass der Charakter die Seele bezeichnet - denn die Seele ist in ihrem Ursprung rein - der Charakter jedoch eine Prägung von Zeit, Raum & Wahrnehmungen.
Was ich sagen will - Charakter und Seele sind meiner Meinung nach zwei verschiedene Dinge.


Unsere Seele ist ein göttlicher Funke. Durch die Berührung Gottes ist unser Organismus eben nicht nur ein Organismus, sondern ein Haus unserer Seele - und unsere Seele ein Teil von Gottes Ewigkeit... Gehe ich von diesem Gedanken aus, muss ich sagen, dass die Seelen der Menschen ((und die anderer Wesen)) sich nicht unterscheiden, sondern lediglich der Charakter den Unterschied ausmacht. Und wie der Charakter gebildet wird, habe ich aus psychologischer, soziologischer & biologischer Sicht zu erklären versucht - wenn auch sehr rudimentär.


Wir haben alle einen gemeinsamen Nenner (( unsere Seele )) und verschiedene Zähler (( unsere individuellen Charaktere & Verhaltensmuster, Talente, subjektiven Wahrnehmungen )) ...
Alle gleich - und doch verschieden.


Und nun MEINE Frage:
Wo genau liegt der Widerspruch zwischen Wissenschaft und dem Glauben an Gottes Existenz? Ich such" ja immer, aber ich find" keinen. ;P


*knicks*



~sVy~





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