Einzelnen Beitrag anzeigen
  #433  
Alt 08.01.2004, 20:37
xxz1
 
Beiträge: n/a
Standard überzeugt mich nicht

warum sollten sie sich denn als türken definieren? wenn sie kurden sind? also was du schreibst ("was wir früher als kardeslik definiert haben hieß doch nur, dass die kurden türkisch sein und ihren Mund halten sollten"), das finde ich überhaupt nicht. kardeslik heißt, respekt haben vor der selbstdefinition eines menschen. vor seiner sprache. vor seiner kultur. kardeslik heißt, den menschen als menschen zu sehen. verlangt von dir jemand in deutschland, du sollst sagen, du seist ein deutscher, obgleich du dich als türke fühlst? und da wo die kurden leben in der türkei, das ist auch ihre angestammte heimat, das dürfen wir nicht vergessen. ihre heimat und unsere. wir haben sehr viele gemeinsamkeiten mit den kurden. es sind die anatolischen kulturen. warum sehen wir sie denn nicht als unsere freunde? sie haben auf der seite atatürks gekämpft.
wenn es ihnen gut geht und sie ihren stolz und ihre identität bewahren können, dann haben sie keinerlei grund, zur waffe zu greifen. die lösung heißt demokratie. eine demokratische türkei hat keine angst vor anderen sprachen oder angehörigen einer ethnie. es gibt lasen (siehe kardeniz), es gibt araber (siehe hatay), es gibt tscherkessen, aramäer, armenier, juden... keiner von denen will separatismus, die stehen voll hinter der türkei. die türkei ist auch ihre heimat. und das ist auch gut so. sie sind willkommen!
wie schön: das war die türkei immer, ein multikultureller staat. die einzige bedingung ist meiner nach: sich zur demokratie bekennen, (was selbstverständlich sein sollte: der gewalt abschwören) und wenn diese demokratie wirklich gut funktioniert in der türkei, dann braucht man keine angst zu haben.
saygilar