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Alt 09.09.2013, 21:39
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benekalice benekalice ist offline
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Standard Für die einst „goldene" Ökonomie der Türkei kommt es knüppeldick

http://www.wsj.de/article/SB10001424...l?mod=WeltFeed

Von JOE PARKINSON und EMRE PEKER

ISTANBUL – Vor vier Monaten war die Welt in der Türkei ökonomisch gesehen noch in Ordnung: Staatsanleihen hatten gerade eine Investment-Grade-Rating bekommen, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan tönte, die türkische Ökonomie betöre Investoren auf der ganzen Welt – zu Recht, wie er sagte, denn schon bald werde sie zu den zehn größten weltweit gehören.

Dann begann in den USA die Debatte über die Straffung der Geldpolitik. Der Notenbankchef erklärte, man erwäge, den Stimulus der monatlichen Anleihekäufe zurückzufahren, mit dem auch das rapide Wachstum in den Schwellenländern finanziert worden ist.

Ankara selbst verschreckte Investoren mit einer zunehmend feindseligen Rhetorik gegenüber ausländischem Kapital – mehr noch aber mit der Art und Weise, mit welch harter Hand der Ministerpräsident auf die regierungskritischen Proteste in Istanbul und Ankara reagierte. Und schließlich verdarb die Aussicht auf baldige US-Militärschläge in Syrien Anlegern in der Türkei die Laune.

Der Leitindex der Börse in Istanbul hat seit dem Rekordhoch im Mai ein Drittel seines Wertes eingebüßt, die türkische Lira hat bis auf Rekordtiefs abgewertet, während sich die Anleiherenditen bis auf 10 Prozent verdoppelt haben. Die türkische Notenbank hat sich dagegen gewehrt, doch ohne Erfolg. Der Einsatz von 15 Prozent ihrer Nettodevisenreserven vermochte die negativen Effekte nicht auszugleichen, die mit dem Abfluss der Dollar-Milliarden verbunden waren.

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