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Alt 27.05.2011, 14:49
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timeraiser timeraiser ist offline
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Zitat:
Zitat von taniatotania Beitrag anzeigen
allso wenn man dann plus und minus aufschreiben möchte dann für Australien spricht nur
bessere Wetter und weniger Rassismus, und jede Menge ekonomische Nachteile... dazu kann ich noch die Entfernung geben, es wird bestimmt nicht so einfach Heimat zu besuchen...
Rassismus ist besonders schlimm, wenn du angibst ein Deutscher zu sein
Besser ist es zu sagen, dass du Türke bist. Ich habe, wie immer, beide Variationen ausprobiert ;-)

Interessant ist dies vor allem, weil die Australier hohe Verluste durch die Türken im 1. Weltkrieg erlitten. Geschichtliches hierzu in Kurzform unter http://www.australien-info.de/daten-geschichte.html
oder detailierter...

Zitat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Gallipoli
In der Türkei kennt man die Operation als Schlacht von Tschanakkale (türkisch Çanakkale Savaþlarý). Die Briten nennen sie Dardanellenschlacht (englisch Dardanelles Campaign oder Gallipoli Campaign). In Australien und Neuseeland ist die Schlacht unter dem Namen Gallipoli bekannt.
....
Die Schlacht am 25.4. bei Gallipoli (Türkei) wird für die australisch-neuseeländischen Truppen zum Waterloo mit hohen Verlusten. Der Tag ist seitdem Nationalfeiertag (ANZAC-Day).
Also Australien käme meines Erachtens für eine Auswanderung (für uns Weiterwanderung ) leider nicht in Frage.

Zitat aus meiner Mailkorrespondenz:
Zitat:
Diese Situation mit 'Warten vor der Notaufnahme'... ist das in allen austalischen Bundesländern so? Solche Verhaltensweisen an Ärtzten, die einen hippokratischen Eid geleistet haben, ist uns hier natürlich unerklärlich
und die Antwort von Ellen:

Zitat:
Warten vor der Notaufnahme ist in allen Bundesländern gleich. Im Mittel 8 Stunden für Kranke mit lebensbedrohender Krankheit (Herzinfarkt, Schlaganfall etc.). Bei nichtlebensbedrohenden Krankheiten kann es bis zu 24 Stunden dauern. Und die Krankenschwester, die 19 freie Betten in ihrem Krankenhaus gefilmt hat, obwohl die Notfallstation wegen Code Red (Überfüllung) geschlossen war, wurde entlassen, nachdem dieser Film an die Presse gegeben wurde.

Australische Ärtze legen keinen Eid ab. Ohnehin ist das ganze australische Gesundheitssystem nur als Industrie aufgebaut. Die Arztpraxen werden von Investoren gebaut, die dann Ärzte in diese Praxen setzen. Diese Ärzte, die sich für diese Stellen bewerben, werden als erstes nach einem Bunsinessplan gefragt (also wie sie mit der Praxis Geld verdienen wollen) und nicht nach ihren Kenntnissen.
In den ca. 10 Jahren, die wir jetzt hier leben, hat der Arzt in unser allgemeinen Praxis ca. 15 mal gewechselt. Dies ist für uns nicht nachvollziehbar. In Deutschland hat man fast ein Leben lang den selben Arzt und dies ist gut so, denn jeder neue Arzt müsste ja erst die Krankengeschichte neu lernen. So mußten wir auch den Ärzten nach einem Wechsel immer wieder das gleiche erzählen und wir durften natürlich dafür bezahlen (abgerechnet wird nach Zeit).

Ohnehin darf man in Australien nicht krank werden. Die Kosten sind unglaublich hoch. Wenn man denn wirklich krank werden sollte, muß man auf jeden Fall eine private Krankenversicherung haben. Diese kostet sehr viel Geld. Aber auch wenn man diese Privatversicherung hat, sind die Zuzahlungen enorm.

Dabei darf man die grundsätzliche medizinische Versorgung nicht mit Deutschland vergleichen. Coffs Harbour hat in etwa die selbe Einwohnerzahl wie... (Anmerkung TimeRaiser: eine Stadt mit 60-80T Einwohnern) .
Hier gibt es z.B. keinen Frauenarzt und keinen Hals, Nasen, Ohrenarzt. Herzinfarktpatienten können in Coffs Harbour nicht behandelt werden. Sie werden, wenn denn noch möglich, nach Sydney geflogen. Wenn mein Vater seinen Herzinfarkt hier in Coffs Harbour gehabt hätte und nicht in Deutschland, würde er schon seit Jahren die Radieschen von unten ansehen.


Ich könnte nun lange über das marode Krankensystem berichten. Gerade wenn man älter wird, wird die ärztliche Versorgung immer wichtiger.
Dies einer der vielen wichtigen Punkte, die uns veranlassen, nach Deutschland zurück zukehren.
Unterm Strich wäre es also sinnvoller zurück in die Türkei auszuwandern ;-)
Wie du bereits angesprochen hast: Besseres Wetter, Entfernung...
+ inzwischen gute Infrastruktur
+ inzwischen weniger 'Rassismus' gegen DeutschTürken (Almancýlar; durch Bewusstseinswandel)
+ Landes-, Kultur- und Sprachkenntnisse die WIR besitzen.


PS: Dank der glorreichen Kommentaren einiger minder bemittelten Forumsteilnehmer, die wahrscheinlich wegen erhöhter Aufmerksamkeit (=Anzeigefördernd) hier geduldet werden, überlegt man sich drei Mal, ob man Themen wirklich weiter fördern und Informationaustausch in Foren betreiben möchte!!!