ich stimme ich Dir zu, someone. Ich bin auch weder links noch rechts. Und das macht es leichter, objektiver zu denken...
Was der Verbleib der tükrische Sprache in Deutschland betrifft, glaube ich auch, dass in den nächsten 1-2 Generationen die Heranwachsenden kaum mehr türkisch sprechen werden.
Das hängt sicherlich nicht nur damit zusammen, dass sie sich in diesem Lande sprachtechnisch integrieren müssen, sondern auch mit dem Vermischen der Völker. Das halte ich eine an sich gute Sache, nur das Türkisch wird dabei verlorengehen.
Meine einzige Nichte hat eine deutsche Mutter, wächst aber mit deutsch und französisch auf, obwohl mein Bruder türkisch spricht (Kindergärten im Saarland, französisch an der Tagesordnung). Nur ist er der einzige in seiner Umgebung, der eben auch türkisch spricht. Zumindest durch Interaktionismus wird das Kind kein türkisch erlernen. Eigenschaften der Kultur werden ihr auch ferner bleiben, da der EInfluss der reindeutschen Umgebung (Mutter, Großeltern usw) größer sein wird, als der meines Bruders.
Ich fände es besser, wenn es in Deutschland einigermaßen legitim wäre, wenn die Deutschen nicht einem das Gefühl gäben, ein Teil der Bevölkerung zu sein - gleich, woher man kommt. Die Tatsache ist, dass wer hier aufgewachsen ist, vollstens zum Fußvolk dieses Landes gehört. Ob er "kriminell" ist, oder "integriert", ist gleichgültig.
Den deutschen Mitbürgern, die gern auf kriminellen *Ausländern* rumhacken, sollten sich lieber um Lösungswege bemühen, als darüber zu debattieren, diese Menschen in ihre "Heimat"(?!) zurückzuschicken. Aus meiner Sicht fehlt deswegen schon von Grund auf die Basisakzeptanz der deutschen Bevölkerung.
Deutsche mit türkischen Wurzeln, die aber erfolgreich sind (Beispiele, wie Cem Özdemir, Lale Akgün, Vural Öger), werden gern als "Deutsche" betitelt, oder nur zusätzlich mit kleinem Vermerk, dass sie türkischer Herkunft seien. Eine Lale Akgün, nur al ein Beispiel, bekommt auch ihre positive Resonanz, indem sie die Türkei vor allerwelts Augen schlechtredet.
Auf der anderen Seite hingegen ist vom "Türken" die Rede, wenn sie sich nicht rechtens benehmen.
Ob die alle einen deutschen Pass haben oder nicht, ist gleichgültig.
Mir gefällt diese Doppelmoral nicht. Wenn ich hier lebe, hier studiere, mich in diese Gesellschaft eingebürgert habe, aber eben auch Elemente der türkische Kultur in mir habe, dann möchte ich die doppelte Staatsangehörigkeit haben.
Überall bekommt man sie, nur die Deutschen verweigern sich der Zustimmung! Warum übersehen das soviele? Und warum fragt man sich nicht nach den Gründen?
Die Türkei ist ein Teil von uns allen und ich finde, wir sollten uns wegen des Tunnelblicks des Deutschen auf "den Türken" nicht in die devote Schublade stecken lassen.
Mit Nationalstolz hat´s nichts zu tun, mehr eben mit einer gerechtfertigten Form von Idealismus, hinter der ich auch weiterhin gern stehen werde, praktische Gründe hin oder her.
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