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Alt 13.04.2009, 14:32
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xsadece25x xsadece25x ist offline
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Ich habe mir alle Beiträge hier nicht durchgelesen, hätte da aber eine interessante Situation zu erzählen.

Meine Schwägerin ist aus der Türkei, hat aber einen deutschen Nachbarn, über den sie immer zu mir sagt, der ist sooo nett, so lieb und hilfsbereit, so attraktiv und intelligent, dass sie sich wünschen würde, er würde konvertieren und wir beide würden zusammen kommen.
Wie gesagt, sie ist aus der Türkei und scheint es tatsächlich nicht abwägig zu finden, dass ihre "görümce" sich mit einem Deutschen liieren könnte. Ich kenne diesen Peter nicht, wundere mich aber jedesmal, in welch höchsten Tönen sie über ihn redet und vor allem, was es wirklich für ein guter Mensch sein muß, wenn sie sooo überzeugt von ihm ist und tatsächlich mir als türkische Schwägerin und wohlwissend, meine Eltern fänden das garnicht witzig, einen Deutschen vorschlägt. Die Religion wäre in meiner Familie schon wichtig, daher ist das ein Punkt, den ich/sie nicht einfach übergehen können, aber ich sehe es ihr förmlich an, dass sie sich Gedanken macht, ob er nicht bereit wäre, zu konvertieren.
Damit will ich sagen, nicht die Religion macht die Menschen und ihre Werte aus, sondern ein bestimmter Charakter und eine stabile Erziehung durch das Elternhaus, manche Werte müssen einfach vermittelt werden. Auf diese kommt es dann an, ob eine Beziehung funktioniert. Durch Liebe und Respekt würde in meinen Augen ein paar aufeinander zugehen, sich gegenseitig Zugeständnisse machen, aber die "Gretchenfrage" ist in jedem Fall immer nur schwer lösbar und individuell immer abhängig. Menschen/Familien die sich da nicht so sehr dran klammern, haben es definitiv einfacher, vor allem in unserer Zeit der Globalisierung...aber dennoch kann man seine Eltern und komplette Verwandtschaft nicht vor den Kopf stoßen oder gar zutiefst kränken, indem man nur an sich selbst denkt...es gibt in diesem Punkt einfach kein richtig oder falsch. Entweder man geht diesen Weg und ist stark genug über jegliche Diskussionen und Streitigkeiten zu stellen oder man geht diesen Weg nicht und geht jeglichen Konfliktpunkten, die bei falscher "Verliebung" entstehen könnten, aus dem Weg...dabei finde ich, Mischlingskinder sind immer die Hübschesten und meist auch wirklich sehr intelligent und würden aus zwei Kulturen profitieren!
Rein theoretisch könnte man sie ja mit beiden Religionen groß ziehen bzw. ihnen das wichtigste Wissen über die jeweilige Religion vermitteln und wenn das Kind alt genug ist, kann es selbst entscheiden...ginge nicht auch der Weg der Doppelreligion?? ich hoffe, ich rutsche gerade mit solchen Gedanken nicht in Blasphemie...aber es gibt ja auch die doppelte Staatsbürgerschaft...
Soweit sollte mein Gedankensalat garnicht reichen...