Salam @Mahfuz,
mir ist klar, dass das, was Du hier schreibst, sehr gut bei Gläubigen ankommt. Und mir ist auch klar, dass Du nicht anders kannst, als an den Islam zu glauben - das will ich Dir auch nicht absprechen - Religion ist absolute Privatsache.
Was mir nur nicht passt ist, dass Du zu mir sagst, ich solle nicht vorgefertigte ´Meinungen´ einfach annehmen, ohne sie zu hinterfragen. Ferner sagst Du, ich solle meinen Verstand einschalten. Mit keinem Satz habe ich so mit Euch geredet - und ich versuche mich auch erstmal daran zu halten.

)
Fangen wir an:
---------------
-> Du sagst, ich habe den Qur´an nicht richtig studiert.
* Die Realität sieht so aus, dass ich im 8. Semester Islamwissenschaften studiere
* Die Relität sieht so aus, dass ich der arabischen, sowie der persischen Sprache mächtig bin
* Die Realität sieht so aus, dass ich mich mit der Entstehungsgeschichte, kulturelle Tendenzen, Invasionsgeschichte und den Hadithen wahrscheinlich besser auskenne, als Du.
Das dazu.
Desweiteren denkst Du, dass ich nicht an die Schöpfungsgeschichte glaube, weil Du davon ausgehst, dass ich nicht an Gott glaube. Auch darin muss ich Dich enttäuschen: Ich bin sehr gläubig. Aber ich determiniere Gott nicht, indem ich ihn von einem Menschen/Propheten beschreiben lasse und ihm somit seine Göttlichkeit nehme, sondern glaube und liebe Gott als eines der liebevollsten und schönsten ´Wesen´ - die Religion spielt keine Rolle für mich. Semitische Religionen (( Islam, Judentum, Christentum )) lehne ich aufgrund vieler menschenrechtsverletzender Verse für mich ab.
Die Evolutionstheorie ist erst einmal nur eine Theorie, die aber bis jetzt die Plausibelste ist. Ich kenne die ´Wissenschaftler´, die versuchen, die Realität an ihre Religion anzupassen, um ihr Weltbild nicht abschütteln zu lassen - und ihre Argumente sind innert 2 Minuten zu widerlegen. Lass´ uns einfach mal alle von Dir als ´Halbwahrheiten´ deklarierten Beweise der Evolutionstheorie wegschmeißen - und lass´ uns neu anfangen und den Werdegang von Einzellern & Bakterien beobachten. Du wirst Mutation, Selektion, Selektionsdruck, Veränderungen biotischer & abiotischer Faktoren, ökologische Nischenbildung, Atavismen, rudimentäre Organe und Spezialisierungen im Hinblick auf die spezifischen ökologischen Nischen hin beobachten können. Allein daraus lässt sich das Prinzip des ´Wandelns´ und der Anpassung herleiten - und Du kannst rein gar nichts dagegen machen.
Bedenke, dass für mich die Evolutionstheorie nicht im Widerspruch zu Gott steht. Gott kann alles genau *so* konstruiert haben, wie es ist - undzwar mit dem Willen, dass die Welt sich wandelt und von Einzellern der Mensch und die Wesen anderer Arten entstehen. Warum sollte eine Evolutionstheorie Gott als Schöpfer nicht mit in sich integrieren können?
* Du redest von ´Wissen über den Tod hinaus´ - dann erzähle mir etwas von diesem ´Wissen´. Es müssen einige Kriterien erfüllt werden, damit man einen Zustand als ´Wissen´ etikettieren kann - und das ist in Sachen ´Leben nach dem Tod´ noch lange nicht gegeben. Auch, wenn es viele Nahtoderfahrungen gibt oder Phänomene von Prä-Kognitionen, so kann man es NOCH nicht als Wissen darstellen, sondern muss weiterforschen.
Dein letzer Satz war besonders amüsant:
----------------------------------------
>> Schalte deinen Verstand ein und glaube, oder lass es sein, plappere wie ein dressierte Papagei den geschickt in den neuen Tempeln (Universitäten)verkündeten Halbglauben und Psydo-Wissenschaften alles nach... <<
Schalte Deinen Verstand ein und *wisse*, statt zu glauben oder lass es sein: Plappere wie ein dressierter Papagei den Hocas & Gelehrten nach, die Dir von Kind keine andere Wahl lassen konnten, als dass Du an das glaubst, woran Du eben gerade glaubst: An eine Religion.
MfG,
D.