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Alt 16.03.2005, 08:54
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dreamfactory dreamfactory ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
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Standard es gibt kein volk...

es gibt kein volk, das man als krimineller als ein anderes bezeichnen könnte. die herkunft einer person sagt nichts aus über eine potenziell kriminellere neigung.

hingegen kann zwischen sozialem niveau und kriminalität eine korrelation beobachtet werden. es ist belegt, dass die verbrechensrate in sozial schwächeren schichten höher ist als in sozial komfortableren schichten.

man verstehe soziales niveau hinsichtlich ökonomischer kriterien, wie auch hinsichtlich bildung oder ausbildung. (zwei kriterien die in der regel hand in hand gehen).
und man verstehe auch nicht falsch, dies bedeutet nicht, dass alle menschen aus sozial schwerigen verhältnissen potenzielle verbrecher sind, und die anderen alle engel.
wir reden hier von abweichungen zu der norm.
ich kenne die zahlen nicht genau, aber nehmen wir an im durchschnitt sind 1% der bevölkerung in strafdelikte verwickelt, so steigt dieser prozentsatz auf 4% in sozialen spannungsgebieten.
also die überwiegende mehrheit sind gesetzestreue bürger. nur reicht diese abweichung aus, um gegenüber gewissen gruppen vorurteile zu entwickeln, da überproportional viele aus diesen gruppen in strafrechtliche verfahren verwickelt sind und somit auffallen.
damit wären wir auch beim thema: wiederum überdurchschnittlich viele immigranten (die größte gruppe in deutschland sind nun einmal wir, die türken) gehören zu den sozial benachteiligten gruppen.
die verschiedenen sozialen schichten teilen sich mit der zeit in bestimmte, geographisch genau begrenzte, zonen auf. auch ist bekannt das solche mikro-gesellschaften, ihre atmosphäre, ihren "modus vivendi", an zukünftige generationen weiter "vererben", und sich so am leben erhalten.

das ist meiner ansicht nach der hauptgrund für die bestehenden probleme.

und was tun, wie diesen teufelskreis unterbrechen?

zunächst muss uns deutschland als einen festen bestandteil der gesellschaft anerkennen und nicht mehr als gäste sehen, die wir nicht sind.

dann ist die bildungspolitik gefragt. es ist eine tatsache, dass viele türken aus elternhäusern kommen die kaum die deutsche sprache beherrschen. dies erfordert eine spezielle vorgehensweise in den ersten schuljahren. ohne eine solide ausbildung sind die chancen einen arbeitsplatz zu bekommen gering.
auch sondersprachkurse für immigranten, die aus dem schulalter heraus sind, wären von nöten.

eine gezielte urbanismus politik (gegen die vewahrlosung von gegenden), auffangprogramme für schwierige jungendliche, ein konsequentes vorgehen gegen kriminelle gruppen, etc…
also maßnahmen die helfen der perspektivlosigkeit entgegenzusteuern

zudem wäre es auch wünschenswert, wenn diverse politiker auf, aus opportunismus gehaltene, polemisierende und spaltende diskurse verzichten würden. denn diese haben nur zur folge, dass sich die türken als unerwünschte schicksalsgemeinschaft abkapseln.

doch fordern alleine ist nicht der weg!
auch wir sind gefragt etwas zu tun, und nicht da zu sitzen, daumen zu drehen und alle lösung von oben zu erwarten.

zunächst sollten wir uns eingestehen, dass wir in diesem land keine gäste mehr sind, sondern dass deutschland unsere heimat ist!
und uns fragen was wir für dieses land tun können, in welchem wir unseren lebensunterhalt verdienen, und frei leben können.

dann sollten wir integration als eine selbstverständlickeit ansehen. integration bedeutet ersteinmal die deutsche sprache zu erlernen und sich mit den grundprinzipien dieses landes vertraut zu machen. das deutsche fernsehen und deutsche zeitungen wieder zu entdecken, um zu erfahren was in dem land in dem wir leben los ist.

wir müssen studium oder ausbildung als höchste priorität anerkennen.

dann müssen wir auch bereit sein uns gegen althergebrachte, unzeitgemäße traditionen und denkweisen aufzulehnen, die leider noch immer in den köpfen einiger unserer landsleute herumschwirren.

also es geht darum, vor allem der jugend, hoffnung in die zukunft zu geben.
dabei reicht es nicht mit dem finger auf die deutsche immigrationspolitik zu zeigen, als allein schuldige. auch wir müssen uns selbstkritisch hinterfragen: bei erziehung, unsere einstellung deutschland gegenüber, zu unserer identität, zu teilweise archaischen traditionen etc…

so hier setze ich mal einen schlußstrich und freue mich schon auf eure reaktionen.

mfg