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Alt 05.01.2005, 18:05
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Standard Werden elternlose Kinder missbraucht?

Köln (dpa) - Nach Berichten über Missbrauch und Verschleppung von Kindern in den Katastrophengebieten Asiens ist UNICEF "sehr besorgt" um das Schicksal vieler unbegleiteter Minderjähriger.


Ein Mädchen aus Aceh wird von der US-Marine nach der Flut in Sicherheit gebracht.
© dpa
"Es gibt Besorgnis erregende Berichte über Erwachsene, die allein stehende Kinder auf der Straße ansprechen", sagte Christian Schneider von UNICEF Deutschland in Köln.

Aus Sri Lanka gebe es Gerüchte, dass Kinder in den überfüllten Notunterkünften missbraucht worden seien. "Thailand und andere Länder aus der Katastrophenregion sind Drehscheiben für den Handel mit Kindern und wir wissen aus anderen Krisenlagen, dass skrupellose Menschenhändler solche Situationen nutzen, um schutzlose Kinder zu missbrauchen." Ungewiss sei das Schicksal von 300 Waisenkindern aus der zerstörten indonesischen Provinz Aceh, sagte der Sprecher.

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Nach Presseberichten soll die "Beschaffung" der Kinder zwischen drei und zehn Jahren von Unbekannten per sms angeboten werden. Schneider sagte dazu: "Das Schicksal dieser Kinder ist ungeklärt, sie sollen außer Landes gebracht worden sein." Die Betreuung und der Schutz unbetreuter Kinder habe für das UN-Kinderhilfswerk - neben der Soforthilfe mit Medikamenten, Trinkwasser und Lebensmitteln - höchste Priorität.

Viele Kinder seien völlig traumatisiert, könnten nicht sprechen und starrten nur regungslos auf das Meer, in dem ihre Eltern möglicherweise verschwanden, sagte Schneider. "Niemand weiß, wie diese Kinder heißen und ob sie noch Angehörige haben." In sechs Zentren, die UNICEF derzeit mit anderen Organisationen errichte, sollten die Kinder registriert werden und zumindest für einige Tage Schutz erhalten. Die UNICEF-Hilfe konzentriert sich auf Sri Lanka und Aceh.

Zugleich betonte der Sprecher angesichts vieler Anrufer aus Deutschland, die Kinder zur Adoption aufnehmen wollten, die betroffenen Kinder sollten möglichst in ihrer Heimat bleiben. "Sie sind schon genug aus ihrem Leben gerissen worden und deshalb brauchen sie umso mehr ihren Anker, den sie in der Region haben." Insgesamt seien von der Flutkatastrophe 1,5 Millionen Kinder betroffen.





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