Schweigeminuten am Mittwoch
Stillstand bei Bus und Bahn, Rundfunk und Fernsehen unterbrechen ihr Programm, Kirchen rufen zu Gottesdiensten: Zum Gedenken an die Opfer der Naturkatastrophe in Asien haben Städte, Politiker und Verbände in Deutschland zu einer regen Beteiligung an den drei europaweiten Schweigeminuten am Mittwoch aufgefordert.
Nach einer Initiative der EU-Ratspräsidentschaft rief Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) die Menschen in Deutschland auf, am Mittwoch um 12.00 Uhr mit den Schweigeminuten an die Opfer der Flutwellen zu erinnern.
//Stillstand auf den Bahnhöfen//
In Zügen und auf Bahnhöfen soll nach Angaben der Bahn vom Dienstag bundesweit mit Durchsagen um ein kurzes Schweigen gebeten werden. Alle Züge von der S-Bahn bis zum ICE, die zu dieser Zeit in einem Bahnhof stehen, sollen erst um 12.01 Uhr weiterfahren. Beschäftigte des Konzerns, die nicht im Kundenservice tätig sind, sollen ihre Arbeit um 12.00 Uhr für drei Minuten zum Gedenken an die Opfer unterbrechen.
//Schweigen in den Schulen//
Auch Verwaltungen, Schulen und Hochschulen sollen der Opfer der Tragödie gedenken. "Die Flutkatastrophe von Asien berührt uns alle zutiefst", heißt es in einer E-Mail von Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht (parteilos) an die Schulleiter. "Wir gedenken der Toten und wir denken an die Überlebenden und Leidgeplagten", sagte Thüringens Kultusminister Jens Goebel (CDU). In Hamburg wird es neben einer zentralen Schweigeminute einen ökumenischen Gedenk- und Bittgottesdienst geben.
//Gesammeltes Schweigen in Radio und TV//
Auch alle großen deutschen Fernseh- und Radiokanäle wollen der Opfer gedenken. Um 12.00 Uhr werden bis zu drei Gedenkminuten eingelegt. Die ARD wird ihre Mittagssendung "Büffet " unterbrechen. Auch die dritten Programme legen Schweigeminuten ein. Auf sämtlichen ARD-Hörfunkkanälen würden die laufenden Sendungen unterbrochen und "getragene Musik" gespielt werden, sagte eine Sprecherin der ARD. Viele private Hörfunkstationen schließen sich dem an.
Auch n-tv gedenkt in seiner Nachrichtensendung um 12.00 Uhr der Opfer der Flutkatastrophe.
RTL wird zum Auftakt seines Mittagsmagazins "Punkt 12" drei Minuten lang Live-Bilder aus verschiedenen europäischen Metropolen einspielen. Gleiches gilt für die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe, die vermutlich dasselbe Signal übernehmen werden. Auch das ZDF wird drei Minuten innehalten.
//Ökumenischer Gottesdienst am Sonntag//
Am Sonntag ist dann in Berlin ein großer Trauergottesdienst. Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und das Bundeskabinett wollen an dem ökumenischen Gottesdienst im Berliner Dom teilnehmen. Die Predigten halten der EKD- Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann.
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Quelle:n-tv.de
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