Thema: Formel 1
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Alt 12.07.2004, 12:27
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Standard Schumi mit Doppel-Stopp souverän zumSieg

Silverstone - Michael Schumacher kann machen, was er will, er ist in dieser Saison einfach nicht zu schlagen.

Mit dem zehnten Erfolg im elften Saisonrennen hat der Deutsche beim Großbritannien-GP ein Jubiläum gefeiert - den 80. GP-Erfolg seiner Karriere.

Diesmal waren nicht viele Boxenstopps der Schlüssel zum Erfolg, sondern wenige. Dank einer Zwei-Stopp-Strategie verwies der Weltmeister Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes und seinen Teamkollegen Rubens Barrichello auf die Plätze.

"Ich war verblüfft, wie sich das Rennen entwickelt hat", erklärte Schumacher, der den GP beim ersten Tankstopp für sich entschied. Er kam in Runde 15, sehr viel später als die Konkurrenten, zum Tanken und schob sich dadurch von Position vier auf eins.

"Dass ich schon nach dem ersten Boxenstopp als Erster herauskommen würde, hätte ich nicht gedacht", so der Kerpener weiter. Sein Technikchef Ross Brawn ergänzte: "Das war einfach ein toller Moment für uns."

Silberne Begeisterung

Das ganze Rennen war für die Silberpfeile ein einziger toller Moment. Auch wenn es knapp nicht zum Sieg gereicht hat, ist das Team mit dem neuen Auto wieder zurück in der Formel-1-Spitze.

"Zweiter zu sein, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung", freute sich ein für seine Verhältnisse fast euphorischer Teamchef Ron Dennis. "Wir wollen das Auto auf jeden Fall weiter verbessern, und ich kann das nächste Rennen kaum erwarten!"

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug verhehlte seine Freude ebenfalls nicht: "Ich hatte gedacht, Michael würde uns den Gefallen tun und einmal einen Fehler machen. Aber er ist ein großes Rennen gefahren und hat verdient gewonnen. Zumindest hat er uns jetzt einmal im Rückspiegel gehabt, das war in diesem Jahr schließlich noch nicht sehr oft der Fall."

Während es für Rot und Silber nach Wunsch lief, hatten die anderen Top-Teams einige Sorgen: BAR-Lokalmatador Jenson Button schrammte als Vierter knapp am Traum vom Podium im eigenen Land vorbei. Takuma Sato wurde enttäuschender Elfter.

BMW-Williams ging es mit den Plätzen fünf für Juan Pablo Montoya und zwölf für Marc Gene nicht besser. "Das Rennen war eigentlich ganz gut, wir sind einfach nicht schnell genug", lautete Montoyas gleichgültiger Kommentar.

Trulli überstand Horror-Unfall

Am schlimmsten erwischte es Renault. Fernando Alonso kam von Startplatz 16 aus nicht mehr in die Punkte und wurde nur Zehnter. Jarno Trulli überstand einen Horror-Unfall zum Glück unverletzt.

In Runde 41 verlor der Italiener nach der ultraschnellen Bridge-Corner plötzlich die Kontrolle über sein Auto, krachte mit voller Wucht in die Reifenstapel und überschlug sich sogar noch im Kiesbett. Wie durch ein Wunder entkam er dem völlig zerstörten Boliden unbeschadet.

Schumi macht die 100 voll

Sein überraschend gelassener Kommentar: "Ich hatte an der linken hinteren Aufhängung irgendeinen Bruch. Das Auto ist einfach nach rechts ausgebrochen. Der Unfall sah so schlimm aus, dass ich zur Kontrolle ins Medical Center musste. Aber mir tut nichts mehr weh."

Was folgte, war eine Safety-Car-Phase, die das Rennen aber nur für kurze Zeit noch einmal spannend machte.

In der WM-Wertung bleibt Trulli Vierter hinter beiden Ferrari-Piloten und Jenson Button. Schumacher hat mit 100 Zählern jetzt 26 Punkte Vorsprung auf Barrichello.