Thema: Ehre
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Alt 18.06.2004, 10:44
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Standard Ehre...was ist das???

EHRE ist das Empfinden vom Wert der eigenen Person, verbunden mit dem Willen, ihn zu erhalten und zu mehren. Sie steht in enger Beziehung zur SCHAM, während man Scham jedoch eher im nachhinein empfindet, wenn man einen Fehler begangen hat, ist es nicht nur eine Frage der Klugheit, sondern auch der Ehre, daß man einen Fehler erst gar nicht begeht.
Leider wird dieses wunderbare Wertgefühl nur zu oft für Zwecke manipuliert, die nicht unbedingt im Sinn des einzelnen liegen, wie politische und religiöse. Und so sollten wir wie bei der MORAL zwischen einer veräußerlichten Form, deren Bedingungen uns im Grunde nur eingeredet werden, und einer wirklichen innerlichen Form, die allein für uns wirklich bedeutsam ist, unterscheiden: Allein die innerliche Form ist so etwas wie Ehre. Alles heute aus der Mode - und gerade wenn es um Dinge der SEXUALITÄT geht? Wir müssen nur einmal näher hinschauen, was das bedeutet, was heute so großzügig geredet wird! Welche Gesinnung steckt eigentlich hinter so manchen Einstellungen?
Natürlich, wer selbst keine Ehre hat, kann auch keine Ehre weiter geben! Wer auf diese Problematik nie aufmerksam gemacht wurde, trägt natürlich keine SCHULD, wenn er gegen diese Ehrbegriffe verstößt, doch er muß unter den Folgen leiden... Sollte es nicht zur Ehre von Eltern gehören, Menschen so zu erziehen, daß sie ihre Ehre leben können? Doch wenn einer um die Problematik weiß und dennoch nichts tut, dann hat er nun wirklich keine Ehre!Und der tiefere Sinn von Ehre kann wie auch derjenige der MORAL nur immer im Schutz vor eigenem und fremden seelischem und körperlichen Leid liegen, also im seelischen Bereich vor allem in der Vermeidung von ENTTÄUSCHUNGEN und im Gelingen der Harmonie unseres Lebens in der Einheit von LEIB UND SEELE. So gibt es etwa eine Ehre, nicht andere zu belügen und zu betrügen, aber auch nicht belogen und betrogen zu werden, nicht andere "reinzulegen", aber auch selbst nicht REINZUFALLEN, nicht andere auszunutzen, aber auch selbst nicht ausgenutzt zu werden.
Und es dürfte auch durchaus eine Sache der Ehre sein, wenn jemand einen Menschen für eine innige PARTNERSCHAFT ablehnt, der in wesentlichen Dingen wie der MORAL trotz plausibler INFORMATION und Gelegenheit in unnahbarer EINGEBILDETHEIT nicht von seinen MAUERN IN DEN KÖPFEN abließ, sich nicht durch ein sinnvolles LEBENSKONZEPT gegen ÜBERRUMPELUNGEN immun machte, als es noch Zeit war, und daher auch irgendwann prompt auf das IMPONIERGEHABE oder das WEIBCHENGETUE (siehe auch PRINZESSIN) eines anderen Menschen "reingefallen" war. Doch solche Ehre ist für alle die, die herrschen wollen, höchst unbequem. Denn Menschen mit Ehre sind nicht mehr manipulierbar. Also manipuliert man sie frühzeitig mit einer Ersatzehre, die zwar leer ist, doch nach den Spielregeln des HORROR VACUI auch begierig übernommen wird.
Um versponnene und hohle Vorstellungen von Ehre geht es, wenn der Hintergrund des Ehrbegriffs irrationale ÄNGSTE sind, die für den Betroffenen nicht nur keinen praktischen Sinn haben, sondern ihm schließlich sogar noch schaden. Beispiele hierfür sind in unseren heutigen KULTUREN der Zwang zur Blutrache, der Einsatz des Lebens für den Kampf für sein Land (falls nicht ausgesprochene Notwehr gegeben ist), das Tragen des Schleiers für Frauen (siehe KOPFTUCH) oder schließlich vor allem die SCHAM, den Körper mehr oder weniger zu verhüllen, wobei ein tieferer Sinn und praktischer Nutzen oft längst verloren gegangen ist, falls er überhaupt je vorhanden war. Und wenn beispielsweise ein Mädchen aus solcher falscher Ehrvorstellung hartnäckig an einer Ersatzehre oder auch Ersatzmoral wie der Scham festhält, statt eine bewußte partnerschaftliche Moral zu gestalten und so mitzuarbeiten an wirklicher Moral in dieser Welt, und damit REINFÄLLT, was soll das dann mit der VERGEBUNG á la LIEBESGEBOT? Wieso darf man sich dann nicht zu schade für so jemanden sein, wenn er schließlich mit seiner ARROGANZ (anders kann man eine solche Sturheit nicht nennen) gescheitert ist? (Allerdings sollte es auch unbedingt gegen die eigene Ehre sein, mit diesem Mädchen zu spielen und es schließlich auch noch selbst auszunutzen.)