Auf beiden Seiten, sowohl auf der eurpäischen wie auch auf der türkischen Seite, belügt man sich selbst und auch den jeweils anderen.
Die europäischen Menschenrechts-Ideologen hoffen wohl insgeheim, dass Ankara die Hürden der angeforderten vollen Demokratisierung gar nicht überspringen kann. Am Ende würden sie den berechtigten Zorn der in ihrem Nationalstolz getroffenen Türken zu spüren bekommen, wenn sie jenseits aller Phraseologie [endlich] erkennen, dass die europäischen Regierungen - mit Rücksicht auf die eigene Wählerschaft - die vollgültige EU-Mitgliedschaft Ankaras zu verschleppen und am Ende zu verhindern suchen.
Die Türkei war nie europäisch und wird nie europäisch sein - egal wieviele neo-liberale Freigeister auch palavern

Ich meine sind wir doch mal ehrlich und wenden unsere Blicke ab von den Subventionstöpfen der EU

Die Republik Atatürks wird sich heute mehr und mehr bewußt, dass sie die Erbin des Osmanischen Großreiches ist. Die ethnisch-konfessionellen Bindungen der Türkei reichen nicht nur bis zum Nordrand des Kaukasus und bis nach Bosnien, sondern tief in die türkisch geprägten und dominierten Staaten der ehemaligen GUS.
Ein Staat mit einem solchen imperialen Bewusstsein und einer Scharnier-Rolle zwischen Kontinenten wird sich doch auf Dauer nicht zu einem Anhängsel der europäischen Union hinabstufen lassen, die selbst noch nach ihrer Identität sucht.
Die hohen Militärs des türkischen Oberkommando bringen dem Staatsgründer Atatürk eine geradezu kultische Verehrung entgegen. Die innere Geschlossenheit, ja Abkapselung dieser selbstbewussten militärischen Elite verleiht ihr den Charakter, einer auf den Kemalismus eingeschworenen Bruderschaft, einer Art, Tarikat.
Aber eben das ist das Problem.
Die hohen Militärs haben den Kemalismus zu einer Art Doktrin verkommen lassen und gewisse Richtlinien werden ja beinahe schon als weltliche Dogmen angesehen.
Die hohen Generäle die in ihren privaten Friseursalonen frisiert werden und in ihren privaten Restaurants dinieren, haben sich einer veralteten Doktrin verschrieben, dabei jedoch ihre erste Priorität vergessen.
Ihr "Liebe" sollte der Türkei gelten!
Wie auch immer. Die Türkei sollte auch nach Wunsch Kemal Pascha"s vorallem eines sein -
UNABHÄNGIG...