Russland verhindert Zypern-Resolution
Drei Tage vor dem Referendum über die Wiedervereinigung haben die USA und die EU die Bewohner Zyperns zur Zustimmung aufgerufen. Russland blockierte unterdessen im Weltsicherheitsrat mit seinem Vetorecht eine Uno-Resolution zur Unterstützung der Vereinigungsbemühungen.
New York - Der russische Uno-Botschafter Gennadi Gatilow sagte, drei Tage vor den in beiden Teilen Zyperns geplanten Referenden über den Uno-Friedensplan sei eine solche Resolution voreilig. Die übrigen 14 Mitglieder des Rates stimmten am Mittwoch in New York für die von den USA und Großbritannien eingebrachte Resolution. Sie sollte den griechischen und türkischen Teil Zyperns zur Annahme des Uno-Friedensplans für die Mittelmeerinsel drängen. Im griechischen Teil der Insel wird bei der Volksabstimmung am Samstag mit einem Nein gerechnet, während die Umfragen für den türkischen Norden von einer Zustimmung ausgehen. Russland hatte sich schon in den vergangenen Tagen als langjähriger Verbündeter Griechenlands gegen eine Uno-Resolution vor der Abstimmung auf Zypern ausgesprochen. Uno-Generalsekretär Kofi Annan hatte sich hingegen für die Resolution stark gemacht.
Der Uno-Friedensplan sieht eine Wiedervereinigung der seit 1974 geteilten Insel vor. Sollte der Plan scheitern, träte am 1. Mai nur der griechische Süden der Europäischen Union (EU) bei.
Sowohl die USA als auch die EU ermutigten die Einwohner Zyperns, am 24. April eine historische Entscheidung "für Frieden, Wohlstand und Einheit" zu treffen, erklärte der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan.
spiegel.de
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